Darmstadt – Der SV 98 hat die Lizenz für die Saison 2017/18 von der Deutschen Fußball Liga (DFL) nur mit Auflagen im Bereich der Stadioninfrastruktur erhalten.
Wie die DFL in ihrer Ersten Lizenzentscheidung für die Saison 2017/18 am Mittwoch mitteilte, muss für eine weitere Genehmigung als Spielstätte im Profifußball die Gegengerade des Jonathan-Heimes-Stadions am Böllenfalltor bis zum 31. Januar 2018 überdacht sein. Alternativ müsse in ein Ausweichstadion umgezogen werden, das der SV 98 vorzuweisen hat. Der SV 98 hatte eine Ausnahmegenehmigung zunächst bis zum 30. Juni 2018 im Lizenzierungsverfahren beantragt.
Grund für diese Entscheidung ist laut DFL im Wesentlichen der fehlende konkrete Zeitplan für die Errichtung einer den Anforderungen des Profifußballs genügenden neuen Spielstätte. Durch das vorläufige Scheitern der Umbaupläne am Böllenfalltor sei die Perspektive auf eine konkrete Verbesserung weggefallen. Bereits in den vergangenen Lizenzierungs-Bescheiden hatte die DFL gemahnt, dass die infrastrukturellen und medientechnischen Gegebenheiten im Stadion am Böllenfalltor auf Dauer nicht tragfähig sind. Die Bestimmung, dass die Stadien komplett überdacht sein müssen, hatte die DFL im vergangenen Jahr neu in ihr Regelwerk aufgenommen.
Die DFL machte deutlich, dass eine Verlängerung des Ausnahmeantrags in Bezug auf die fehlende Überdachung der Gegengerade allenfalls in Frage kommt, wenn unter anderem ein überzeugender Masterplan für einen Stadionneubau vorgelegt werden kann. Darüber hinaus wurden weitere Auflagen (Flutlicht, Leitzentrale, etc.) im Bereich der Stadioninfrastruktur erteilt.
Die Lizenz im wirtschaftlichen Bereich erhielt der SV 98 zum wiederholten Male ohne Auflagen.
Präsident Rüdiger Fritsch: „Der SV 98 hat seine Hausaufgaben in all jenen Bereichen gemacht, die von uns zu beeinflussen sind. Wegen der Stadionsituation droht nun das einzutreten, wovor wir bereits seit Jahren warnen. Heimspiele in Frankfurt oder Offenbach wären eine Katastrophe für den Fußball in Darmstadt und existenzbedrohend für den Verein.“
Der SV 98 wird Rechtsmittel gegen diese Entscheidung einlegen.