Darmstadt: Mitgliederversammlung von Haus & Grund Darmstadt e.V.

v.l.: Dr. Joachim Aue, Hans-Otto Döll, Felix Schäfer und Stephan Lich (Foto: Haus und Grund Darmstadt)
v.l.: Dr. Joachim Aue, Hans-Otto Döll, Felix Schäfer und Stephan Lich (Foto: Haus und Grund Darmstadt)

Darmstadt – Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung von Haus & Grund Darmstadt sprach nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Hans-Otto Döll auch Christian Streim, Landesvorsitzender von Haus & Grund Hessen, einleitende Worte. Dabei betonte er die hohe Bedeutung eines kontinuierlichen Dialogs mit den Mitgliedern. Beim in Darmstadt hochaktuellen Thema der Grundsteuererhöhung äußerte er seinen Unmut, dass man bei der Kritik hieran auf Landesebene auf „taube Ohren stoße“. Weiterhin sieht er ebenso wie Felix Schäfer, Geschäftsführer von Haus & Grund Darmstadt, die Mietpreisbremse als untauglich an und befürwortet beispielweise die Entwicklung in Schleswig-Holstein, wo es Pläne gebe, diese wieder abzuschaffen.

Felix Schäfer merkte beim Geschäftsbericht 2016 an, dass auch in diesem Jahr die „Wohnungswirtschaft vor enormen Herausforderungen stand“. Der erhöhten Nachfrage in den Ballungsgebieten müsse mit einer Schaffung von mehr Wohnraum begegnet werden, welche nur dann gelingen kann, wenn „staatlicherseits Investitionshemmnisse abgebaut und Investitionsanreize geschaffen“ werden. Neben der allgemein gestiegenen Beratungstätigkeit erwartet er Diskussionen über eine mögliche Verschärfung der 2. Mietrechtsnovelle als Wahlkampfthema des Jahres 2017.

Die knapp 5.000 Mitglieder nähmen Beratungsleistungen zunehmend auch in schriftlicher Form wahr. Die Anfertigung von Betriebskostenabrechnungen nehme hierbei einen großen Teil ein. Bei dem großen Andrang dankte Schäfer den Mitarbeitern für ihren Einsatz sowie den Mitgliedern für ihre Geduld bei möglicherweise auftretenden Wartezeiten.

Es folgte der Kassenprüfungsbericht, die Genehmigung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung 2016. Der vorgelegte Haushaltsplan 2018 wurde beschlossen und der Vorstand entlastet. Im Zuge einer Kräftebündelung wurde im Dezember 2016 das Mitteilungsblatt Haus & Grund Darmstadt nach 57 Jahren letztmalig herausgegeben. Seit Januar 2017 ist die Darmstädter Mitgliederzeitung ein Teil des Hauseigentümer-Magazins in Hessen – der monatlichen Zeitschrift des Landesverbandes Haus & Grund Hessen. So soll außerdem ein Informations-Mehrwert für die Mitglieder erzielt werden.

Zur Wahl stand turnusmäßig diesmal nur Beiratsmitglied Christine Mesch, die einstimmig bestätigt wurde, genauso wie die drei Kassenprüfer. Rechtsanwalt und Notar Hans-Otto Döll dankte dem Geschäftsführer, den Mitarbeiterinnen und Beratern für ihren großen Einsatz und natürlich den Mitgliedern für ihre Treue zum Verein.
Er hielt auch das anschließende Fachreferat zum Thema „Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung des Immobilieneigentümers“. Bei diesem existenziellen Thema sei es sehr wichtig, sich frühzeitig damit auseinander zu setzen und bei dieser „komplexen Materie“ auch fachlichen Rat in Anspruch zu nehmen. Unter anderem führte der 1. Vorsitzende des Vereins Döll im Bezug zur Vorsorgevollmacht aus, dass „die Person des / der Bevollmächtigten vor Errichtung des Dokuments zu ihrer Bereitschaft befragt wird, die Aufgabe und die damit verbundene hohe Verantwortung zu übernehmen. Es erfolgt grundsätzlich keine Kontrolle der Bevollmächtigten durch das Betreuungsgericht. Es muss wegen der Gefahr des Missbrauchs ein absolutes Vertrauensverhältnis bestehen.“ Durch Beispiele aus dem echten Leben wurden die zumeist abstrakten Inhalte der Paragraphen anschaulich erläutert. Wegen der vielseitigen Möglichkeiten, auch der besonderen Einzelvollmachten wie der „Vollmacht zur Immobilienverwaltung“ sollte zuvor Rat eingeholt werden.