Bruchsal – (tcz) – Nahe des Segelflugplatzes in Bruchsal kam es am Samstag zu einem Flugunfall. Drei aus Bayern stammende Insassen kamen dabei ums Leben.
Bei einem Missglückten Landeversuch flog die Maschine im Tiefflug über die Landebahn und schlug im Außenbereich eines in der Nähe befindlichen Baumarktes im rückwärtigen Bereich ein.
Das Flugzeug zerschellte an der Fassade.
Am Samstagmittag wurde um 13.00 Uhr die Feuerwehr Bruchsal mit den Abteilungen Bruchsal und der Führungsgruppe Bruchsal zu einem Unfall mit einem Kleinflugzeug in die Kammerforststraße gerufen. Ein Kleinflugzeug war im rückwärtigen Bereich der Warenannahme an der Fassade zerschellt.
Ein Fahrzeug der Feuerwehr Bruchsal befand sich zu Ausbildungszwecken nur wenige hundert Meter von der Unglückstelle entfernt und erreichte den Einsatzort binnen kürzester Zeit.
Das Flugzeug vom Typ Jodel DR 1050 blieb im vier Meter hohen Zaun der Umzäunung hängen und schlug anschließend in der Fassade des Gebäudes ein.
Für die Fluginsassen kam leider jede Hilfe zu spät.
Beim Flugzeug handelt es sich um einen Tiefdecker, überwiegend aus Holz gebaut, des Herstellers SAN (Societé Aeronautique Normande) vom Typ Jodel DR 1050. Nach aktuellen Ermittlungen war das Flugzeug in der Nähe von Olpe (NRW) gestartet und hatte Dachau (Bayern) als Zielflughafen.
Zwischenzeitlich konnten die Leichen geborgen und identifiziert werden.
Es handelt sich um einen 80-jährigen Mann, der mit hoher Wahrscheinlichkeit der Pilot des Leichtflugzeugs war. Nach derzeitigem Kenntnisstand saßen außerdem seine Lebensgefährtin im Alter von 60 Jahren und deren 32-jähriger Sohn mit in der Maschine.
Aus dem Flugzeugwrack trat Flugbenzin aus, das die ersten Kräfte sofort mit einem Schaumteppich abdeckten und die Ausbreitung mit Bindemittel stoppten. Im Baumarkt befanden sich zum Unglückszeitpunkt mehrere hundert Kunden. Von den Mitarbeitern wurde der Markt umgehend geräumt und noch vor Eintreffen der Polizei war der Markt zur Sicherheit geleert. Von der Feuerwehr wurde der Brandschutz sichergestellt und die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt.
Für betroffene Mitarbeiter und Zeugen, die das Unglück gesehen haben, wurden Notfallseelsorger an die Einsatzstelle gerufen. Von der Notfallseelsorge wurden insgesamt 15 betroffene Personen und Augenzeugen versorgt.
Beim Aufprall des Fliegers wurden glücklicherweise keine weiteren Menschen im Baumarkt verletzt.
Die Polizei hat an der Unglückstelle die Ermittlungen aufgenommen. Das Kriminalkommissariat Bruchsal übernimmt die weiteren Ermittlungen. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz und hat die Unglückstelle von oben gesichtet. Die BFU (Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen) hat die Unglücksstelle begutachtet.
Nachdem die Flugzeuginsassen geborgen waren wurden die Flugzeugteile verladen und zur weiteren Untersuchung abtransportiert. Das Bindemittel zur Aufnahme des Flugzeugbenzins musste aufgenommen werden und wird über eine Spezialfirma entsorgt.
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Bürgermeister Andreas Glaser und Ordnungsamtsleiterin Jessica Deutsch machten sich am Unglücksort ein Bild über das Ausmaß.
Die Sicherungs-, Ermittlungs- und Bergemaßnahmen zogen sich bis in den frühen Abend.
Folgende Kräfte waren im Einsatz: Feuerwehr: 45, Polizei: 40, Rettungsdienste: 30, THW: 7, BFU: 2.