Der Magistrat lädt ein zur Feierstunde und Vorstellung des jüngsten Buchs der Wissenschaftlerin. Mit einer Feierstunde, in deren Rahmen auch das jüngste Buch der Jubilarin vorgestellt wird, begeht der Magistrat der Kreisstadt am 17. Juni den 90. Geburtstag der Heppenheimer Ehrenbürgerin Prof. Dr. Judith Buber Agassi.
Die öffentliche Veranstaltung im Marstall des Kurmainzer Amtshofs beginnt um 19 Uhr mit einer Begrüßung durch Bürgermeister Rainer Burelbach. Es schließt sich an ein Grußwort aus dem Martin Buber-Haus von Bildungsreferentin Birgit Meurer. Danach wird der Heidelberger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Hans Diefenbacher als Herausgeber das im vergangenen Jahr erschienene Buch Ellen Key/Judith Buber Agassi: Die Frauenbewegung, vorstellen. Es folgt ein Referat der Heidelberger Historikerin Susanne Hassert über die Frauenbewegung unter dem Nationalsozialismus.
Der Text der schwedischen Reformpädagogin Ellen Key über die Frauenbewegung war erstmals 1909 in der von Martin Buber herausgegebenen Schriftenreihe „Die Gesellschaft“ erschienen. Die in Israel lebende Sozialwissenschaftlerin Judith Buber Agassi setzt sich in der Neuauflage kritisch mit der Position Keys auseinander und gibt einen Überblick der europäischen Frauenbewegung im 20. Jahrhundert.
Judith Buber Agassi wurde am 17. Juni 1924 im Haus ihrer Großeltern Martin und Paula in Heppenheim geboren, wo sie nach der Scheidung ihrer Eltern auch von 1929 bis zur Emigration 1938 lebte. Nach ihrer Promotion an der London School of Economics and Political Science im Jahr 1960 war sie an zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen tätig, unter anderem in England, den USA, Kanada, Israel, Hong Kong und Deutschland. In all den Jahren unterhielt sie private Kontakte nach Heppenheim. In den 1970er Jahren unterstützte sie die Bemühungen für die Erhaltung des Martin Buber-Hauses. Sie engagierte sich bei zahlreichen Gelegenheiten, nicht nur in Heppenheim, für den Dialog zwischen Juden und Christen.
Die Kreisstadt hat Judith Buber Agassi zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2004 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Aus gesundheitlichen Gründen ist der Jubilarin, die im israelischen Herzlia lebt, ein Besuch in ihrer Geburtsstadt derzeit leider nicht möglich.