Strafzettel an Kunstwerk – oder: was macht der LKW am Haus?

Kein Kunstsachverstand

Kunst liegt im Auge des Betrachters

Karlsruhe – Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie, kurz ZKM, stellt die GLOBALE-Ausstellungen im ZKM aus. Unter anderem ist ein LKW zu sehen, der zwar ein Nummerschild hat, doch aufgrund seiner Form zum Ausdruck bringt, Teil der Ausstellung zu sein, was er auch ist.

Während das Fahrerhaus auf zwei Rädern steht, befindet sich das Heck im 90-Grad-Winkel. Es sieht aus, als ob der LKW, ein Pritschenwagen, die Hauswand herunterfährt und innehält.

Erschaffen wurde das Werk vom österreichischen Künstler Erwin Wurm. Dass es Kunst ist, sieht selbst der 'Laie von Nebenan'. Doch dann kommt das, was niemand vermutet: ein städtischer Mitarbeiter erscheint und verwarnt den Halter des Kunstwerks mit einem Ordnungsgeld von 30 Euro.

Auf unsere Nachfrage beim ZKM, ob der Strafzettel Teil einer Performance ist oder möglicherweise zum Kunstwerk gehört, wird verneint. Es sei wirklich so gewesen, dass der LKW bzw. der Halter ein Knöllchen bekommen hat. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup habe jedoch zugesagt, "Widerspruch gegen das Bußgeld einzulegen" (so das ZKM). 

Doch es ist klar geworden:

  • Kunst liegt im Auge des Betrachters.
  • Kunst kann Kunst sein, muss es aber nicht.
  • Was Kunst ist, bestimmt der Künstler.
  • Kunst kann gewöhnlich und auch ungewöhnlich sein. 

Die Ausstellung "Globale" im ZKM ist ab 21.06.2015 geöffnet. Infos über Öffnungszeiten und Eintrittspreis sind auf der Webseite des ZKM zu finden.