Galerie im Kreativwirtschaftszentrum Jungbusch

Ab 2015 wird eine Galerie für Bildende Kunst im neuen Kreativwirtschaftszentrum im Jungbusch ihr zu Hause finden – so die Beschlussfassung des Gemeinderates vom 27. Juli 2010. Bürgermeister Michael Grötsch informierte gestern den Kulturausschuss über die betriebliche und künstlerische Rahmenkonzeption der Galerie sowie über deren Entstehungsprozess. Punkte, die derzeit noch in der Detailplanung sind, werden in einer Vorlage in der nächsten Sitzung des Kulturausschuss erläutert.

„Wir wollen den Bildenden Künstlern einen angemessenen Präsentationsort in unserer Stadt bieten und sie in ihren Plänen beraten und unterstützen. Dafür wird die Stadt auch in Zukunft Sorge tragen“, erklärte Bürgermeister Grötsch. „Mit der Galerie im Kreativwirtschaftszentrum Jungbusch verfolgen wir das Ziel, Bildenden Künstlerinnen und Künstlern aus Mannheim und der Region durch attraktive Rahmenbedingungen angemessene Ausstellungsmöglichkeiten zu eröffnen und ihnen den Einstieg in den Kunstmarkt zu erleichtern“, so Grötsch weiter.
Wesentlicher Kernpunkt der Planungen zur Galerie im Kreativwirtschaftszentrum ist, dass inhaltlich die bewährte und erfolgreiche Konzeption der Stadtgalerie S 4 fortgeschrieben wird. Baulich werden zukünftig sogar größere Räumlichkeiten als in S 4, die modernen Anforderungen an die Präsentation Bildender Kunst entsprechen, zur Verfügung stehen.
 
Mit der zukünftigen Galerie im Jungbusch wird auch ein neuer Weg beschritten: Der Bau des Kreativwirtschaftszentrums wird mit EU-Geldern gefördert. Die Förderrichtlinien der EU beinhalten die Maßgabe, neue Arbeitsplätze zu schaffen und nachzuweisen. Aus diesem Grund wird die Stadt Mannheim nicht Betreiberin der Galerie sein. Die Galerieleitung wird bundesweit ausgeschrieben und jeweils zeitlich befristet. So kann immer wieder ein „frischer Blick“ auf die Kunstszene eingebracht werden. Die Galerie wird ein Förderprojekt des Kulturamtes sein, das bedeutet, die Rahmenvorgaben für das Programm werden von der Stadt Mannheim gemacht. „Die Verbindung von Wirtschaft und Kultur innerhalb meines Dezernates schafft Synergien zwischen beiden Bereichen. Kulturamt und Wirtschaftsförderung arbeiten hier ressortübergreifend zusammen. Darin sehe ich keine Wettbewerbsverzerrung“, erklärt Kultur- und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch.

Zum Entstehungsprozess

Anders als zum Teil in der Öffentlichkeit wahrgenommen, war die im Mai 2011 in einer ehemaligen Druckerei eröffnete Stadtgalerie S 4 von Anfang an als vierjährige Zwischenlösung bis zur Fertigstellung des Kreativwirtschaftszentrums mit einer Galerie angedacht. Dies wurde bei unterschiedlichen Anlässen, etwa zum Start der Stadtgalerie in S4, gegenüber den Gremien oder in verschiedenen Presseinformationen entsprechend kommuniziert.
 
Die Planungen, im neuen Kreativwirtschaftszentrum im Jungbusch eine Galerie einzurichten, stammen aus dem Frühjahr 2010. Erstmals wurde in einer Informationsvorlage an den Kulturausschuss vom 31. Mai 2010 darüber informiert. Damals setzte sich das Kulturamt bereits über einem geraumen Zeitraum hinweg aktiv dafür ein, geeignete Ausstellungsräume für Bildende Kunst in Mannheim zu finden. Eine Petition der Mannheimer Künstlerschaft machte im Spätjahr 2009 außerdem auf ein unzureichendes Angebot an Ausstellungsmöglichkeiten aufmerksam.
 
Als Antwort auf die von der Fachverwaltung und der Künstlerschaft gesehene Notwendigkeit einer adäquaten Präsentationsplattform für Bildende Kunst, nutzte man die Chance, die sich kurzfristig ergab, im neuen Kreativwirtschaftszentrum eine Galerie einzurichten: Mit Beschuss des Gemeinderates vom 27. Juni 2010 wurde die Verwaltung beauftragt, im Rahmen des EU-Förderprograms RWB auf einer Teilfläche der ehemaligen Kauffmannmühle sowie eines angrenzenden Grundstücks der Staatlichen Hafengesellschaft ein neues Kreativwirtschafszentrum zu errichten. In der Vorlage wurde ausgeführt, dass eine Galerie für Bildende Kunst eingerichtet werde, die jungen Künstler aus Mannheim und der Region den Schritt in die Professionalität erleichtere. Diesen Beschluss setzt die Stadt Mannheim um. Unmittelbar darauf folgend informierte die Verwaltung bei einem Pressegespräch am 29. Juni 2010 über diese Pläne.