Streuobstwiesenbesitzer pressten rund 4.500 Liter Apfelsaft

Saftpressaktion in Büchelberg

Das vierte Jahr in Folge war Ende September eine mobile Saftpresse in Büchelberg zu Gast. Das Angebot, ihren eigenen naturtrüben Apfelsaft zu pressen, nutzten insgesamt 18 Obstwiesenbesitzer aus der Region. Mit dem Saftomobil aus Herxheim, wurden an diesem Tag rund sieben Tonnen Äpfel zu 4.555 Litern Saft verarbeitet. Der Aktionstag wurde gemeinsam vom Naturschutzgroßprojekt Bienwald, dem Ortsbezirk Büchelberg, dem Obst- und Gartenbauverein Büchelberg, dem Saftomobil Herxheim sowie dem Imkerverein Kandel und dem Naturschutzverband Südpfalz durchgeführt.

Die Saftpressaktion in Büchelberg ist mittlerweile zu einer festen Institution geworden, was sich an der steigenden Nachfrage aus der ganzen Region zeigt. Nach einer eher geringen Obsternte in Büchelberg im Vorjahr, hingen die Bäume dieses Jahr wieder voll und die Menschen kamen mit prall gefüllten Anhängern.

In der mobilen Saftpresse werden die Äpfel zunächst gesäubert, dann gehäckselt und anschließend ausgepresst. Der Saft wird in praktische 5-Liter-Boxen abgefüllt und ist durch die Pasteurisierung ungeöffnet mindestens 18 Monate, und geöffnet mindestens 3 Monate haltbar. 

Erstmalig wurde dieses Jahr ein buntes Rahmenprogramm rund um das Thema Streuobstwiesen auf die Beine gestellt. Und so konnte neben der vollautomatischen Saftpressung auch die traditionelle Apfelsaftherstellung mit einer Spindelpresse bestaunt und ausprobiert werden. Gaby Schöning, Inhaberin der Spindelpresse, fand mit dieser Attraktion bei Jung und Alt großen Anklang. Bevor der selbstgepresste Saft jedoch probiert werden konnte, mussten die einzelnen Arbeitsschritte in teilweise schweißtreibender Handarbeit erledigt werden.

Damit es zu einer reichen Obsternte kommt, bedarf es der Bestäubung durch Bienen. Infos zur Imkerei, zu Honig und Honigbienen gaben die Mitglieder des Imkervereins Kandel. Der Naturschutzbund Südpfalz setzt sich seit vielen Jahren für den Erhalt und die Pflege von Streuobstbeständen ein und informierte über seine Arbeit. Der ortsansässige Obst- und Gartenbauverein, der dieses Jahr sein 200-jähriges Jubiläum feiert, war den ganzen Tag vor Ort und unterstützte das Naturschutzgroßprojekt tatkräftig. Eine der ältesten Konservierungsarten ist das sog. Dörren. Diese Methode wurde ebenfalls demonstriert und das Trockenobst durfte anschließend probiert werden.

Für Essen und Trinken sorgten freiwillige Helfer des Ortsbezirks Büchelberg. Der Erlös aus dem Verkauf des Essens und eines Teils des gepressten Saftes kommt dem Kindergarten und der Grundschule Büchelberg zu Gute. Wer noch Saft kaufen möchte, kann sich beim Ortsvorsteher von Büchelberg, Klaus Rinnert, E-Mail: K.E.Rinnert@t-online.de, melden.

Auch die beiden Landräte, Theresia Riedmaier (SÜW) und Dr. Fritz Brechtel (GER), nutzten den herrlichen Herbsttag für einen Besuch. Außerdem verabschiedeten sie sich von Kerstin Arnold bei ihrem letzten Einsatz für das Naturschutzgroßprojekt und bedankten sich für ihr großartiges Engagement und die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre.

Das Projekt sieht vor allem in der Nutzung und Verwertung des Obstes einen wesentlichen Faktor, durch den die Streuobstwiesen im Gebiet erhalten werden. Um Büchelberg erstreckt sich ein breiter Streuobstgürtel, der als prägender Bestandteil der Kulturlandschaft und Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten besonders wertvoll und schützenswert ist. Aus diesem Grund werden verschiedene Maßnahmen wie die Neupflanzung von Obstbaumhochstämmen, die Entbuschung von Flächen, der Schnitt alter Obstbäume oder die Nachzucht alter regionaltypischer Sorten vom Projekt umgesetzt.