Ein für die Entwicklung der Landeshauptstadt zentrales Zukunftsprojekt hat im Stadtrat am 30. September eine entscheidende Hürde genommen. Mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP wurden sowohl der Städtebauliche Vertrag als auch die Bauleitplanung für das neue Stadtquartier Zollhafen beschlossen.
Oberbürgermeister Michael Ebling und die federführende Baudezernentin Marianne Grosse: „Damit besteht Planreife und die Investoren sind am Zug. Bereits kommende Woche werden wir auf der Immobilienmesse Expo Real für das Projekt werben. Gewinner ist schon heute vor allem die Mainzer Neustadt, die mit dem Wohnen am Wasser weiter an Attraktivität gewinnt“. Ab dem Jahr 2014 sollen auf dem Gelände des ehemaligen Zoll- und Binnenhafens auf einer Fläche von nahezu 40 Hektar rund 1.400 Wohnungen für 2.500 Menschen entstehen. „Gemeinsam mit dem geplanten Wohngebiet auf dem ehemaligen IBM-Gelände am Heiligkreuzweg in Weisenau steht die Tür nun weit auf für ein dickes Plus an vielfältigem Wohnraum in unserer Stadt“.
Das Gebiet des Mainzer Zoll- und Binnenhafens ist seit mehr als zehn Jahren Gegenstand umfangreicher Planungen zur Umstrukturierung und städtebaulichen Neuordnung, erinnerte Grosse. Die Stadt Mainz sei bei der Umplanung des Zollhafengebietes immer mit dem Ziel angetreten, dass kein Arbeitsplatz und kein Betrieb durch diese zivile Konversionsmaßnahme gefährdet werden dürfe: „Diese Maßgabe zieht sich wie ein roter Faden durch alle Entscheidungen und Beratungen der Stadt zu diesem Projekt. Alle Planungsschritte wurden in den Gremien mit einer breiten Mehrheit geschultert und waren stets gekoppelt an das Gestaltungs- und Finanzierungskonzept der Stadtwerke für Ihr Areal. Im Bauausschuss am 5. Dezember 2012 wurde der umfangreiche und komplexe Bebauungsplan N 84 in Planstufe II einstimmig beschlossen“. Sobald wie möglich könne der Stadtrat den endgültigen Bebauungsplan auf den Weg bringen und damit Baurecht schaffen.
Parallel zum Planungsprozess spielte die Einbindung der Öffentlichkeit unter anderem mit dem "HafenForum" eine wichtige Rolle. Besonderes Augenmerk lag neben der sicheren Zukunft der Industrieunternehmen auf der städtebaulichen und architektonischen Qualität des Hafenareals sowie auf der vom Stadtrat geforderten Einbeziehung öffentlich geförderten Wohnraums unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit des Projektes.
„Der Mehrheitsbeschluss des Rates ist Beleg dafür, dass Mainz sich auch künftig als kritischer, vor allem aber als kompetenter und verlässlicher Partner solcher Investitionsvorhaben und Großprojekte versteht und damit für Investoren attraktiv bleibt“ , bekräftigte der OB.