Jetzt gab auch der Schwetzinger Gemeinderat grünes Licht für die Weiterentwicklung der Karl-Friedrich-Schimper Realschule zur Gemeinschaftsschule. Zuvor hatten auch die Nachbargemeinden Plankstadt und Oftersheim der geplanten Antragsstellung des Zweckverbands Unterer Leimbach, dem die drei Gemeinden angehören, der Weiterentwicklung zugestimmt.
Nach einer intensiven Debatte ergab sich eine Mehrheit von 12 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen. OB Pöltl machte in seiner Einführung deutlich, dass man sich intensiv um eine Lösung bemüht habe, die allen Interessen gut Rechnung trage. Insbesondere sei der Erhalt einer Werkrealschule vorgesehen. In der anschließenden Debatte und bei der Abstimmung wurde deutlich, dass es politisch sehr unterschiedliche Ansichten zu diesem sehr komplexen Bildungsthema gibt.
Hintergrund ist u.a. eine massive Änderung beim Anmeldeverhalten für die weiterführenden Schulen, nachdem die verbindliche Grundschulempfehlung weggefallen ist. Dies hatte einen Einbruch bei der Anmeldung für die Werkrealschulen zur Folge. Diese starken Veränderungen schaffen Handlungsdruck für die jeweiligen Schulen, aber auch die Schulträger. Die Schulkonferenz der Karl-Friedrich-Schimper Realschule hat bereits im Februar befürwortet, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Alternative Lernformen, wie sie auch die Gemeinschaftsschule vorsieht, z.B. die Arbeit in Lernbüros und klassenübergreifendes Lernen, sind dort schon in der Praxis erprobt.
Eine Gemeinschaftsschule würde ihren Betrieb im Schuljahr 2014 /2015 aufnehmen. Zusätzliche Brisanz erhält die Entscheidung dadurch, dass für die Karl-Friedrich-Schimper Realschule erheblicher Sanierungsbedarf besteht, die für den Bestand eine Investition von mindestens 10 Mio. EUR notwendig macht. Damit ist aber weder den geänderten Rahmenbedingungen im Schulbetrieb noch den steigenden Schülerzahlen Rechnung getragen. Ein Neubau lässt eine geschätzte Investition von 21,5 Mio. EUR erwarten. Ob Sanierung oder Neubau erfolgt, ist noch separat zu entscheiden. In die Betrachtung werden dann alle zu erwartenden Kosten – Investition, Zuschüsse, Unterhaltskosten, Personal – und ihre Verteilung auf die Gemeinden sowie auch der gegenüberstehende Nutzen einfließen. Nach einer Entscheidung des Landes über den Antrag, der Anfang 2014 erwartet wird, sollen diese Details dann zur weiteren Beschlussfassung vorliegen. Für die Planung des Schulgebäudes wird von Seiten des Zweckverbands ein Wettbewerbsverfahren ausgelobt werden.
Der Antrag der CDU auf Vertagung der Entscheidung, mit dem Ziel einen Bürgerentscheid durchzuführen, wurde mit 14 zu 10 Stimmen abgelehnt.