Das jüdische Mainz soll zukünftig touristisch stärker vermarktet werden, das hat der Stadtrat Ende Juni 2013 beschlossen.
Der Bereich Tourismus der mainzplus CITYMARKETING GmbH wurde damit beauftragt, mit den beiden anderen SchUM-Städten Worms und Speyer Kontakt aufzunehmen, um gemeinsame Aktivitäten zur touristischen Vermarktung zu entwickeln.
Im Rahmen der Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe planen die drei SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer bereits jetzt schon eine engere Zusammenarbeit. Nun haben sich auf Einladung des Mainzer Wirtschaftsdezernenten Christopher Sitte die Tourismus-Verantwortlichen der drei Städte zu einem ersten Gespräch getroffen.
Alle drei Städte, das machten die Vertreter von Tourismus Speyer, Worms und mainzplus CITYMARKETING deutlich, haben ein großes Interesse daran, das historische jüdische Erbe national und auch international gemeinsam zu präsentieren.
„Unser Ziel ist es, die bedeutenden Spuren jüdischen Lebens in Mainz in unser touristisches Angebot zu integrieren und somit für Besucher aus der ganzen Welt zugänglich zu machen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Städten Worms und Speyer ist hier unerlässlich. Weitere Treffen zum Austausch und zur Entwicklung gemeinsamer Produkte werden folgen.“, so Christopher Sitte, Wirtschaftsdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender der mainzplus CITYMARKETING GmbH.
Im nächsten Schritt beabsichtigen die einzelnen Städte ein gemeinsames SchUM-Angebot mit einer Kombination der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler aller drei Städte erstellen.
Zwischenzeitlich hat auch ein Gespräch zwischen Dezernent Sitte und der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Stella Schindler-Siegreich, stattgefunden. Sie habe sich grundsätzlich offen für die Ideen der Stadt gezeigt, berichtet Sitte, mit der Gemeinde müssten jedoch zunächst die Möglichkeiten geprüft werden, inwieweit man Führungen in der Synagoge und auf dem jüdischen Friedhof umsetzen könne.
Hintergrund:
Neben den rheinland-pfälzischen Städten Speyer und Worms gehört Mainz zu den sogenannten SchUM-Städten. Die Abkürzung SchUM steht für die Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen, hebräischen Namen von Speyer, Worms und Mainz. Alle drei Städte verbindet ein bedeutendes jüdisches Erbe, mit dem sie sich um den Titel des UNESCO Weltkulturerbes bewerben werden.