Ein Pilotprojekt will die Rindergesundheit stärken. Der Startschuss zum Gesundheitsmonitoring Milchviehhaltung fiel nun im Hofgut Neumühle in Münchweiler an der Alsenz. Im Mittelpunkt steht das Erfassen der Krankheitsdiagnosen in rund 30 landwirtschaftlichen Betrieben, die dann an den Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz übermittelt werden; weitere 20 Betriebe könnten sich noch beteiligen.
Der Verein Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) in Verden wertet die Daten sodann aus. „Langfristig erhalten die Tierhalter nicht nur Rückmeldung zur Rindergesundheit, was sich auf das Herdenmanagement auswirken kann, sondern die Erkenntnisse fließen auch in die züchterische Arbeit ein“, sagte der Leiter des Hofguts Neumühle, Dr. Karl Landfried. Ziel sei es, die Tiere länger in den Betrieben zu halten, damit sie länger Milch geben.
Helmut Caspary aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Weinbau und Forsten erläuterte, dass die Tiergesundheit zunehmend im gesellschaftlichen Fokus stünde. Es komme darauf an, dass man dem Tier gerecht werde und es so züchte, dass es gesund bleibe und lange lebe. Das Gesundheitsmonitoring ermögliche es, Krankheiten und Fruchtbarkeitsprobleme im Viehbestand zu analysieren und gezielt vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. „Das Land sieht in diesem zukunftsweisenden Projekt einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Tiergesundheit“, so Caspary. Dies wirke sich auch positiv auf die Kosten in den Betrieben aus. Das Pilotprojekt ist insgesamt auf drei Jahre angelegt, erste Ergebnisse sind Anfang 2014 zu erwarten.
Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung, darunter Landwirte, Tierärzte und Vertreter der Projektpartner, besichtigten anschließend die Lehrwerkstätte Milchviehhaltung des zum Bezirksverband Pfalz gehörenden Hofguts Neumühle. Der Offenstall, der rund 150 Milchkühe und ihre Nachzucht beherbergt, besteht aus unterschiedlichen Stall- und zwei verschiedenen Melksystemen. So ist eine optimale Ausbildung des landwirtschaftlichen Nachwuchses gewährleistet. An dem Projekt „Gesundheitsmonitoring Rind“ sind das Landwirtschaftsministerium, der Landeskontrollverband, die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum, die Rinder-Union West, die Landwirtschaftskammer, der Rindergesundheitsdienst des Landesuntersuchungsamtes, die Landestierärztekammer und die Tierseuchenkasse beteiligt.