„Jesus ist der Diakon schlechthin“, so eröffnete Weihbischof Otto Georgens den Gottesdienst am Samstagmorgen in Hauenstein, in dem er zwei Priesteramtskandidaten zu Diakonen weihte. Nils Schubert aus der Pfarrei St. Martin in Kaiserslautern und Martin Seither aus der Pfarrei Christkönig in Hauenstein wurden durch Handauflegung und Gebet der Kirche zu Diakonen geweiht.
„Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen“ (Mk 10,45), unter dieses Wort hatten die beiden neugeweihten Diakone den Gottesdienst gestellt. Damit griffen sie auch die Weiheversprechen auf, die sie innerhalb des feierlichen Gottesdienstes leisteten. So fragte der Weihbischof sie nach ihrer Bereitschaft den Bischof oder die Priester zum „Wohl des christlichen Volkes“ zu unterstützen sowie den Verkündigungsdienst zu übernehmen. Außerdem versprachen sie immer mehr zu „Männern des Gebetes“ zu werden und den Dienst an den „Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden“ zu leisten. Da die beiden neugeweihten Diakone sich auf ihre Priesterweihe im kommenden Jahr vorbereiten, versprachen sie außerdem ehelos zu leben.
In seiner Predigt ging Weihbischof Georgens auf das Thema des „Dienens“ ein, indem er das Karrierestreben der heutigen Gesellschaft aufgriff. Während sich in Büros, Verwaltungen oder Betrieben jeder freue, wenn er auf der Karriereleiter weiter nach oben komme, betonte der Weihbischof, dass Jesu Weg nach unten führe in „Erniedrigung, in Leiden und Kreuz.“ Damit sei auch der Weg für die vorgezeichnet, die ihm folgen, denn „Jesus macht Karriere nach unten.“ Das Profil eines jeden Christen zeige sich also, wenn er bereit sei zu dienen. Dabei rief Georgens die Gläubigen auf, „Dienen“ nicht als abstraktes Nomen zu verstehen, sondern als „Tätigkeitswort“ zu begreifen.
Für die Diakone bedeute dies laut des Weihbischofs einen dreifachen Dienst: „am Wort, am Altar und in der Liebe.“ Deswegen sei der Diakon im Gottesdienst zur Verkündigung des Evangeliums und zum Dienst am Altar bestellt, „er reicht den Gläubigen die Kommunion und ist Vorarbeiter einer diakonalen Kirche“.
Den beiden neugweihten Diakonen gab er mit auf den Weg, dass sie „zu Dienern einer dienenden Kirche geweiht“ wurden und damit „Bild des dienenden Herrn“ sind. Sie sollen „Diakone nach dem Profil des dienenden Christus sein“.
Als Diakone assistieren sie nun in der Liturgie dem Bischof oder Priester. Ferner können sie zur Spendung von Taufe und Kommunion, zur Verkündigung des Evangeliums und zur Predigt, als Vorsteher bei Eheschließungen und Leiter von Begräbnisfeiern eingesetzt werden.