Sie gehört zu den bedeutendsten barocken Bauten Nordbadens, die Klosterruine Frauenalb in Marxzell. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Raimund Schuster informierten sich am vergangenen Dienstag über zwei abgeschlossene Projekte, die einen Besuch des bekannten Kulturdenkmals im Albtal noch attraktiver machen.
Neue illustrierte Texttafeln gewähren jetzt einen Einblick in die Geschichte des 1190 gegründeten Benediktinerinnenklosters. Oberkonservator Dr. Rainer Laun vom Regierungspräsidium Karlsruhe stellte das Konzept vor: Die Schilder wurden demnach „nach neuesten museumsdidaktischen Gesichtspunkten“ gestaltet. Die Besucher können sich über die einzelnen Gebäudeteile informieren und erfahren mehr über das Kloster, das in seiner wechselvollen Geschichte auch als Fabrik, Spinnerei, Weberei, Färberei und Bierbrauerei genutzt wurde.
Im Rahmen von Führungen öffnet sich zukünftig nun auch die schwere Eisentür zum großen Gewölbekeller unterhalb des Kirchenschiffs. Stiftungsbeauftragter Gerhard Stöckle präsentierte die Räume, die in über drei Jahren für rund 240.000 EUR gesichert und saniert wurden. Besucher können hier auch den Eingang zu einem unterirdischen Gang sehen, um den sich bis heute Geschichten ranken und der angeblich bis nach Herrenalb führen soll.
„Die Ruine war kurz vor dem Einstürzen, es war fünf vor zwölf“, als sich 1959 die Stiftung dem Erhalt der Klosterruine annahm, berichtete Dr. Rainer Laun. Seitdem wurden rund 2 Mio. EUR aus Mitteln der Denkmalpflege und Zuschüssen der Stiftungsmitglieder in den Erhalt der Ruine investiert. Der Stiftung gehören der Landkreis Karlsruhe sowie die Städte Karlsruhe und Ettlingen an. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel freut sich als Vorsitzender der Stiftung über den guten Zustand des Kulturdenkmals und zeigte sich überzeugt, dass die Klosterruine durch die beiden neuen Maßnahmen noch mehr Besucher anziehen wird. Attraktiv ist es auch, den Besuch in Frauenalb mit einer Wanderung auf dem Klosterpfad Frauenalb-Herrenalb zu verbinden.
Die Klosterruine Frauenalb lädt kostenlos zum Besuch ein. Die Gewölbekeller können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, den 8. September. Um 14.00 Uhr sowie um 16.00 Uhr führen Heidi und Gerhard Stöckle durch die Anlage. Auf der neu überarbeiteten Internetseite www.stiftung-frauenalb.de sind Informationen rund um die Klosterruine Frauenalb zusammengefasst.