Dem Stammpublikum ist es möglicherweise schon aufgefallen: Seit einigen Tagen sind die beiden Sumpfmeerkatzen nicht mehr in ihrem Gehege im Affenhaus zu sehen. Hintergrund ist, dass die Zucht dieser vom Aussterben bedrohten Primaten auf wenige Zoos konzentriert wurde mit dem Ziel, möglichst neue Zuchtpaare zusammenzustellen.
Die Zucht von Sumpfmeerkatzen wird in europäischen Zoos über das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert. Das Zusammenführen der Tiere in wenigen Zoos geht auf den Vorschlag des Koordinators für die Sumpfmeerkatzen zurück, nachdem in den letzten Jahren in den am EEP beteiligten Zoologischen Gärten der Nachwuchs ausblieben ist. Für die beiden 13 und 14 Jahre alten Karlsruher Tiere wurde der Zoo Paignton in England ausgewählt.
Anfang der 1980er Jahre war ein erstes Paar Sumpfmeerkatzen in den Zoo Karlsruhe gekommen, das in den folgenden zehn Jahren sechsmal Nachwuchs hatte. Ein Nachzuchtweibchen sorgte dann mit einem neuen Partner bis 2001 für sieben weitere Geburten. Karlsruher Sumpfmeerkatzen wurden im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms an viele europäische Zoos abgegeben. Aus nicht erklärbaren Umständen gab es dann nach 2000 in den europäischen Haltungen keine Jungtiere mehr. Auch in Karlsruhe konnte sich ein neuer Zuchtmann aus Warschau nicht durchsetzen. So lebten Anfang 2013 in nur noch fünf europäischen Zoos insgesamt vier männliche und sechs weibliche Tiere, die künftig in neuen Gruppen für Nachwuchs sorgen sollen.
Sumpfmeerkatzen gehören zur Affengruppe der Meerkatzen und sind in Sumpfwäldern im afrikanischen Kongobecken beheimatet. Über ihr Sozialgefüge ist wenig bekannt. Sie kommen dort in größeren Gruppen vor.