Nachdem islamischer Religionsunterricht auf der Basis eines landesweiten Lehrplans bereits in mehreren Grundschulen in vier Städten sowie in weiterführenden Schulen in Ludwigshafen verankert werden konnte, wird in Rheinland-Pfalz mit dem Start des Schuljahres 2013/2014 nun erstmals auch Schülerinnen und Schülern, die der Alevitischen Gemeinde Deutschlands angehören, ein bekenntnisorientierter Religionsunterricht angeboten.
An der Albert-Schweitzer-Grundschule in Alzey unterrichtet ab sofort eine alevitische Lehrkraft aus dem rheinland-pfälzischen Schuldienst eine jahrgangs-übergreifende Lerngruppe.
An der Nibelungen-Grundschule in Alzey haben Schülerinnen und Schüler – ebenso wie in jeweils einer Grundschulen in Mainz, Ludwigshafen und Worms – bereits die Chance, einen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache zu besuchen.
„Der Ausbau des islamischen Religionsunterrichts, den wir bislang immer in enger Abstimmung mit den Schulen sowie den Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen Elternschaft vorangetrieben haben, ist ein wichtiger Baustein zu einer besseren Integration“, unterstreicht Bildungsministerin Doris Ahnen.
Gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten des Landes, Miguel Vicente, setzt die Bildungsministerin darauf, dass dieses Vorhaben durch eine landesweite Einigung mit Ansprechpartnern auf muslimischer Seite künftig erleichtert wird. Über diese Frage finde eine intensive und fruchtbare Beratung zwischen Landesregierung und muslimischen Verbänden am Runden Tisch Islam statt, betont Vicente.
Um die Ausbildung von Lehrkräften für den islamischen Religionsunterricht zu sichern, hat in der Sitzung diese Woche das Mainzer Kabinett der zweiten Verlängerung einer Vereinbarung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zugestimmt, die die Kooperation bei einem berufsbegleitenden Erweiterungsstudiengang in islamischer Religionspädagogik und Theologie an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe festschreibt.
Das Erweiterungsstudium soll zudem um ein Angebot in alevitischer Religionspädagogik ergänzt werden.