Angesichts der vergangenen warmen Sommerwochen hat man ihn beinahe aus der Erinnerung verdängt: den langen und harten Winter zu Jahresbeginn. Die ausgedehnte Kälteperiode hat sich deutschlandweit spürbar auf den Krankenstand ausgewirkt: Er stieg von 4,5 Prozent (2012) auf 4,9 Prozent im ersten Halbjahr 2013.
Die Rheinland-Pfälzer liegen mit 5,1 Prozent über dem Durchschnitt. Dies ergab eine Auswertung der Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse, die mit 1,8 Millionen Versicherten zu den größten gesetzlichen Krankenkassen zählt. Die KKH hat in Rheinland-Pfalz rund 85.000 Versicherte.
Im Krankheitsfall waren Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 13,3 Tage arbeitsunfähig. Auffällig in der Statistik: Frauen wurden kürzer krankgeschrieben als Männer. Weibliche Angestellte blieben im Schnitt 13,2 Tage krank zu Hause, männliche 13,4 Tage. Auch bezogen aufs Alter ließen sich deutliche Unterschiede feststellen: Je älter der Arbeitnehmer, desto länger war er arbeitsunfähig. In der Gruppe der über 56-Jährigen lag die Fehlzeit bei 7,5 Prozent (durchschnittliche Krankheitsdauer von 19,5 Tagen), während die jüngeren Arbeitnehmer (bis 25 Jahre) lediglich eine Quote von 3,5 Prozent aufwiesen (durchschnittliche Krankheitsdauer von 7,1 Tagen).
Bei den Krankheiten setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Die längsten Fehlzeiten verursachten bei den Rheinland-Pfälzern mit 67,8 Tagen pro Fall Krebserkrankungen, gefolgt von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen mit 39,6 Tagen. Häufigster Grund dagegen für Krankschreibungen waren Atemwegserkrankungen: Mehr als jeder dritte Krankheitsfall eines Arbeitnehmers in Rheinland-Pfalz wurde etwa durch eine Erkältung oder Grippe verursacht. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bedingten 13,4 Prozent der Fälle.