Zu der gestrigen Verleihung der Landesverdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz gratuliert Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt der 77-jährigen Kaiserslautererin Rosalie Sobieraj.
„Frau Sobieraj hat sich über viele Jahre hinweg unermüdlich ehrenamtlich für die Verständigung ihrer Geburtsregion im heutigen Polen, früheren Oberschlesien, und ihrer neuen Heimat Kaiserslautern eingesetzte. Das verdient Respekt und Anerkennung“, so Wimmer-Leonhardt. „Wir sind stolz, dass sich so viele Kaiserslauterer bürgerschaftlich engagieren. Frau Sobieraj hat hier Vorbildfunktion“, betont die Bürgermeisterin. Die Überreichung der Medaille wurde durch Kulturstaatssekrät Walter Schuhmacher in Vertretung für Ministerpräsidentin Malu Dreyer vorgenommen.
In seiner Ansprache erklärte Schuhmacher, dass Rosalie Sobierajs Engagement dabei in ganz besonderem Maße Kindern und Jugendlichen in Pokoj, dem ehemaligen Bad Carlsruhe, gegolten habe. Nachdem sie sich bereits seit 1990 über die Schlesische Jugend allgemein engagiert hatte, sei sie 1994 mit der Organisation von Ferienfreizeiten in der Westpfalz für Kinder aus der Region Oppeln, die ja seit einigen Jahren partnerschaftlich mit Rheinland-Pfalz verbunden ist, auch ganz persönlich und direkt aktiv geworden. Dieses Angebot richte sich dabei nicht nur an Kinder aus deutschstämmigen Familien, die noch oder wieder in der Region lebten, sondern auch an andere polnische Kinder, die in der Schule die deutsche Sprache lernten.
Seit 1995 bis heute unterstütze Rosalie Sobieraj zudem zwei kleine Dorfkindergärten in ihrem Geburtsort Lichtenforst (heute: Lichinia) und dem benachbarten Groß Walden (heute: Salesche) unterm Anna-Berg. Auf ihre Initiative zurückzuführen seien auch eine groß angelegte Unterstützungsaktion für die polnische Woiwodschaft Oppeln nach den großen Überschwemmungen im Jahr 1997, die Schulpartnerschaft zwischen Hochspeyer und dem heutigen Pokoj (1998) sowie die Partnerschaft der Pfarrgemeinden St. Maria Schulz in Kaiserslautern und der Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde im früheren Bad Carlsruhe. 2011 schließlich sei es Rosalie Sobieraj nach jahrelangen Bemühungen gelungen, in Pokoj ein Mahmal für die beim Einmarsch der Roten Armee ums Leben gekommenen Bürgerinnen und Bürger des damaligen Bad Carlsruhe errichten und zugleich ein Lapidarium mit bislang verstreuten alten deutschen Grabsteinen anlegen zu lassen.
„Ihr unermüdliches Engagement ist in Ihrer alten Heimat bereits drei Mal mit Auszeichnungen gewürdigt worden: Umso mehr freut es mich, Ihnen nun mit der Landesverdienstmedaille auch in Ihrer neuen Heimat eine Auszeichnung für Ihren großartigen Einsatz überreichen zu dürfen“, sagte Kulturstaatssekretär Schumacher abschließend.