Deutsch-Indisches Klassenzimmer am Hohenstaufengymnasium

Die erste Phase des von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projektes „Deutsch-Indisches Klassenzimmer – Made in Germany“ / „Made in India“ – Die Revolution in der Informationstechnologie mit speziellem Fokus auf Unternehmen und die sozialen und kulturellen Auswirkungen in Kaiserslautern und Trivandrum“ ist abgeschlossen.

Vom 17. bis 30. Juni 2013 weilten 25 indische Schülerinnen und Schüler der Christ Nagar International School, Trivandrum am Hohenstaufengymnasium in Kaiserslautern. Zusammen mit ihren deutschen Klassenkameradinnen und -kameraden erforschten sie in einem umfangreichen Arbeitsprogramm die vier Hauptthemen „Von der Produktion zur Programmierung“,  Informationstechnologie und Veränderungen in den Bereichen Soziales, Bildung und Erziehung“, „Informationstechnologie und Jugendkultur“ sowie  „ein Unternehmen gestern und heute“.

In einer ersten Phase stellten sich beide Gruppen gegenseitig ihre bisherigen Arbeitsergebnisse zum Thema „Made in Germany – made in India“ vor. Im zweiten Schritt unternahm das deutsch-indische Klassenzimmer gemeinsam Recherchen zur Entwicklung der Wirtschaft in unserer Region. Dabei wurde der Bogen gespannt vom Besuch des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, über die Besichtigung moderner Produktionsstätten wie Opel und John Deere bis hin zu einem Blick in die Zukunftslabors des DFKI in Kaiserslautern.

Die hier gewonnenen Informationen wurden anschließend in Workshops ausgewertet. Die dabei erzielten Erkenntnisse wurden im Rahmen des Schulfests den Gästen präsentiert und als elektronische Version im Internet veröffentlicht, um sie im Laufe des Jahres von Trivandrum und Kaiserslautern aus für die weitere Arbeit nutzen zu können.

Für beide Seiten war diese erste Phase des Projektes eine wertvolle Erfahrung, die  Impressionen der jeweils anderern Kultur aus einer Vielzahl von Perspektiven ermöglichte. Neben dem Arbeitsalltag waren die Erlebnisse innerhalb der Schule und innerhalb der Famillien für beide Seiten sehr facettenreich und höchst interessant.

Mit der Partnerschülerin oder dem Partnerschüler wurde der Unterricht in allen Fächern besucht. Für die indischen Schülerinnen und Schüler war es ungewohnt, an einer Schule zu sein, an der keine Schuluniform getragen wird. Die indischen Lehrer haben sich die im Vergleich zu Indien offeneren Unterrichtsformen und den eher partnerschaftlichen Umgang zwischen Lehrern und Schüler in Deutschland betrachtet.

Ein gleichsam europäisches Erlebnis war eine Fahrt nach Verdun. Dabei wurden die historischen Belastungen ebenso sichtbar wie das Engagement für ein friedvoll vereintes Europa.

Die Gastfamilien betreuten die Gäste aus Indien vorbildlich. Gedanken über kulturelle Unterschiede, religiöse Tabus und Ernährungsgewohnheiten waren Alltag. Schnell zeigte sich, dass unsere indischen Gäste für alles Neue offen waren und sich schnell und problemlos in ihre Gastfamilie einlebten. Dank moderner Kommunikationsmittel weitete sich der Kontakt dann schnell zwischen den gesamten indischen und deutschen Familien aus. Man kam beispielsweise durch Skype direkt ins Gespräch und hatte ein Bild vom jeweils anderen.

Der Gegenbesuch der Gruppe des Hohenstaufengymnasiums ist für Januar 2014 geplant. Die Impressionen des deutsch-indischen Klassenzimmers werden seit dem 26. Juli 2013 auf der Gartenschau präsentiert. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.hsg-indienag.blogspot.de