Der Waldpark ist ein beliebtes Ausflugsziel vieler Mannheimerinnen und Mannheimer und gleichzeitig Lebensraum zahlreicher Tiere. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu unerfreulichen Zwischenfällen durch wildernde Hunde.
So wurden mehrere Rehe, Füchse und Frischlinge gerissen oder durch Hundebisse so schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten. Denn im Frühjahr und Frühsommer sind viele Tiere leichte Beute für jagende Hunde: Die ausgewachsenen Tiere sind noch geschwächt vom Winter und die Jungtiere sind noch zu unerfahren und auf der Flucht nicht schnell genug.
Grundsätzlich dürfen Hunde im Wald und auch im Waldpark frei laufen, eine Leinenpflicht besteht dort nicht. Sie müssen jedoch im Einwirkungsbereich des Hundebesitzers bleiben. Das bedeutet aber, dass sie so erzogen sein sollten, dass sie weder andere Tiere oder Menschen belästigen oder bedrohen, noch Wildtieren nachstellen oder sie gar verletzen. In Naturschutzgebieten wie der „Reißinsel“ oder der „Silberpappel“ gelten zum Schutz der Natur übrigens strengere Regeln. Hier besteht ein absolutes Hundeverbot und die meisten Hundebesitzer halten sich auch an diese Regeln.
Die Stadt Mannheim bittet deshalb alle Hundebesitzer, ihre Hunde – zumindest in der Zeit von Mai bis Juli, also bis zum Heranwachsen der frei lebenden Jungtiere – freiwillig anzuleinen. Denn, ist es einem Hund einmal gelungen, ein Wildtier zu fangen, wird er von diesem Verhalten auch in Zukunft nicht mehr ablassen. Dabei weist die Stadt auch darauf hin, dass Wilderei kein Kavaliersdelikt ist. Sie wird strafrechtlich verfolgt gemäß § 292 StGB und dem Hundebesitzer droht eine empfindliche Strafe.
„Glücklicherweise verhalten sich die meisten Hundebesitzer im Wald verantwortungsvoll und es gibt keine Probleme. Sollten jedoch die Vorfälle durch wildernde Hunde im Waldpark nicht drastisch zurückgehen, sehen wir uns gezwungen, eine allgemeine Leinenpflicht einzuführen“, appelliert Umweltdezernentin Felicitas Kubala an die Einsicht der Mannheimer Hundebesitzer.