Wenn sich Wespen nun bald wieder vermehrt an Obst, süßen Speisen und Getränken laben, so finden viele Menschen dies lästig. Der Bereich Umwelt der Stadt Ludwigshafen bittet darum, die Tiere nicht zu töten.
Die große Mehrzahl der bei uns lebenden Wespenarten verhalte sich friedlich. Man sollte allerdings die Anflugbahn zum Nest nicht verstellen, Erschütterungen und hektische Bewegungen in Nestnähe vermeiden und natürlich nicht am Nest oder Flugloch herumstochern. Befindet sich ein Hornissennest an einem kritischen Ort wie zum Beispiel einem Kindergarten, kann es durch einen Fachmann umgesiedelt werden. Hierzu ist jedoch eine Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde erforderlich.
Gefährlich sind Wespenstiche für Personen, die unter einer Allergie gegen das Wespengift leiden. Die Reaktionen auf den Stich sind dann nicht örtlich begrenzt, sondern erfassen große Teile des Körpers und den Kreislauf. In diesen Fällen ist eine sofortige ärztliche Behandlung erforderlich.
Wespen gehören, wie auch Bienen und Hummeln, zur Insektenordnung der Hautflügler. Dabei sind die "typischen" Wespen, zu denen auch die größte heimische Art, die Hornisse, gehört, staatenbildende und soziale Wespen. Nur zwei der in Deutschland vorkommenden Arten, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe werden lästig.
Die Staaten der Wespen bestehen circa ein halbes Jahr. Das Volk wird im Frühling von einer Königin gegründet und stirbt im Herbst bis auf die Jungköniginnen ab. Diese versuchen, einzeln in Verstecken den Winter zu überdauern und dann im nächsten Frühjahr ein eigenes Volk zu bilden. Wespen sind als Insektenjäger eine natürliche Schädlingsbekämpfung. Sie verfüttern Fliegen, Schnaken, Mücken und Raupen an ihre Larven. Die Wespen unterliegen dem Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Vorkommen der Wildbienen, Hummeln und Hornissen waren so stark zurückgegangen, dass sie durch die Bundesartenschutzverordnung in die Liste der "besonders geschützten" Arten aufgenommen werden mussten. Damit dürfen Wildbienen, Hummeln und Hornissen weder gestört, beeinträchtigt noch getötet werden.
Weitere Fragen beantwortet Marian Siedlec, Stadtverwaltung Ludwigshafen am Rhein, Bereich Umwelt, unter der Telefonnummer: 0621 504-2955.