Mit den evolutionären Grundlagen kognitiver Fähigkeiten beim Menschen und bei Tieren beschäftigt sich Prof. Dr. Onur Güntürkün in einem Vortrag an der Universität Heidelberg.
Der Biopsychologe am Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum ist Referent der nächsten Marsilius-Vorlesung.
Die Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Die Evolution des Denkens“ findet am 16. Mai 2013 in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16.00 Uhr. Dazu lädt das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola ein.
Onur Güntürkün, der in diesem Jahr mit dem renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet wurde, untersucht die Beziehung zwischen Gehirn und Denken mit experimentalpsychologischen und neurobiologischen Methoden. Wie der Wissenschaftler erläutert, legen neue Erkenntnisse in der Neurobiologie den Schluss nahe, dass es viele evolutionäre Wege zur Entwicklung komplexer Denkprozesse gibt und die Entwicklung des Homo sapiens nur einer davon ist. So zeigen Untersuchungen an Vögeln, dass diese einen ganz eigenen Weg bei der Evolution ihres Vorderhirns und des Denkens eingeschlagen haben, womit sie kognitive Leistungen erbringen können, die auf dem Niveau von Schimpansen liegen oder dieses teilweise sogar übertreffen.
Das Marsilius-Kolleg unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich und Prof. Dr. Wolfgang Schluchter ist ein zentraler Baustein des Zukunftskonzepts der Universität Heidelberg im Rahmen der Exzellenzinitiative. Die Arbeit ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Informationen zum Marsilius-Kolleg sind unter www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de zu finden.