Laut Schätzungen werden die Schülerzahlen bis 2030 um ein Drittel schrumpfen. Gleichzeitig streben die meisten Schüler einen höheren Abschluss an. Diese Trends müssen für eine nachhaltige Berufsschulentwicklung in die künftigen Planungen einfließen.
Gleichzeitig muss die Ausstattung der Berufsschulen an den wissenschaftlich-technischen Fortschritt angepasst werden. Dies und vieles mehr wurden im 2. Mannheimer Bildungsbericht ausgearbeitet. Die Ergebnisse diskutierte Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb in der Veranstaltung „Das berufliche Schulsystem“ gemeinsam mit der Öffentlichkeit , Experten und der Politik.
„Alle Jugendlichen müssen die gleichen Chancen im bestehenden Schulsystem haben“, betonte die Bildungsdezernentin zu Beginn der Veranstaltung. Eltern sollten ihre Kinder bei der Wahl der Schule unterstützen können. Dafür müssen sie die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten und Perspektiven kennen. In der Aula der Eberhard-Gothein-Schule wurden in drei Fachvorträgen die wesentlichen Herausforderungen des beruflichen Schulsystems in Mannheim thematisiert. Die Rahmenbedingungen der beruflichen Schulen wurden umrissen, wie die Auswirkungen des demografischen Wandels und das Nachfrageverhalten der Wirtschaft. Zielsetzung ist, jedem Jugendlichen einen Weg in den Beruf und damit eine eigenständige Existenz zu ermöglichen. Die Chancen von Schülern im beruflichen Schulsystem müsse verdeutlicht werden.Hier zeigt sich, dass die Abbruchquoten je nach Bildungsgang unterschiedlich sind und rund 18 Prozent aller potentiellen Absolventen die duale Ausbildung, 35 Prozent die beruflichen Gymnasien und 50 Prozent das Berufsvorbereitungsjahr ohne Abschluss verlassen. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegen die Abbruchquoten sogar noch höher. „Wir richten daher unsere kommunale Bildungsstrategie zielgerichtet auf diese Gruppe aus und gestalten sie passgenau aus“, erklärte Freundlieb.
In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierte die Bürgermeisterin gemeinsam mit Ulrich Manz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Mannheim, Walter Schmich, geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen in Mannheim, Claudia Orth, Geschäftsbereichsleiterin der Beruflichen Schulen der Handwerkskammer und Jürgen Mohrhardt von der IHK den Übergang von der Schule in den Beruf sowie die Anforderungen an eine nachhaltige Weiterentwicklung der beruflichen Schulen in Mannheim.
„Der Auftrag steht fest“, resümierte Freundlieb abschließend, „die Zahl der Absolventen ohne Abschluss zu verringern und den schulischen Erfolg der Jugendlichen mit Migrationshintergrund Schritt für Schritt zu verbessern.“