Tolle Kostüme beim Japanfestival in Lu

Bereitwillig zeigen sich die Mangafans in auffallenden Kostümen und den passenden Posen

Am 5. und 6. Mai 2012 fand in Ludwigshafen wieder die Hanami-Messe statt. Das Wetter spielte zumindest am Samstag nicht mit, so dass das grosse Gelände direkt vor dem Pfalzbau nicht richtig genutzt werden konnte. Bei stellenweise strömenden Regen blieben die Außensitzplätze leer. Dafür drängten sich die Besucher im Innern des Pfalzbaus und den Zelten.

Hanami, das ist eine Messe und Treffpunkt für Fans der japanischen Mangas und Animes. So nennen die Insider die berühmten japanischen Zeichentrickfilme und die Figuren, die es für nahezu jedes Alter und jede soziale Schicht gibt. In Japan existieren Manga-Kanäle im Fernsehen auf denen es 24 Stunden rund um die Uhr die beliebten Zeichentrickfilme zu sehen gibt. Wie groß die Anhängerschaft in Deutschland und auch bei uns in der Region ist, sahen wir bei einem Besuch im Pfalzbau am Wochenende.

Sehr viele hatten sich verkleidet, wie ihre Manga-Idole in den Filmen. Von einfachen Accessoires bis hin zu aufwendigsten Kostümen und technischen Spielereien war alles zu sehen. Monster und Lolitas zeigten den Besuchern der Messe ihre Leidenschaften. Um uns ein besseres Bild der Szene machen zu können fragten wir Einen der es wissen muss. Markus Ciancia ist Inhaber des erfolgreichen Online-Shops www.mangabox.net. Wir trafen den 34-jährigen an seinem Stand im großen Zelt außerhalb des Pfalzbaus. Wir befinden uns vor einem Bereich, in dem sich die Gäste mit Manga-Plüschfiguren auf einem Sofa fotografieren lassen können.

Red: Was ist Mangabox ?

MC: Wir sind ein Versand mit einem Online-Shop für alle Manga- und Anime-Fans und sind zusätzlich auf Messen präsent.

Red: Was machen Sie hier genau? (Wir stehen gerade vor einer Foto-Ecke)

MC: Wie bieten hier den Interessenten die Möglichkeit sich mit einem Manga-Plüschtier fotografieren zu lassen. Diese Fotos erscheinen dann auf der grössten Anime-Seite Deutschlands – www.animexx.de Mein Hauptgeschäft ist natürlich die Mangabox und damit der Verkauf von entsprechenden Manga-Figuren.

Red: Wann haben Sie damit angefangen?

MC: 1998. Damals hatte ich das Geschäft noch neben der Schule betrieben. Später als ich meine Ausbildung fertig hatte, habe ich das dann Vollzeit gemacht.  Und ich bin zufrieden. Das ist schon mal sehr wichtig.

Red: Was genau verkaufen Sie hier?

MC: Die Figuren, die wir hier verkaufen sind alle aus japanischen Anime-Serien. Allerdings haben wir ein sehr breit gefächertes Angebot und spezialisieren uns nicht nur auf eine Sache. Auch Schlüsselanhänger, Handy-Anhänger und Plüschfiguren gehören zu unserem Angebot. Wobei die Plüschfiguren eher Jugendliche ansprechen und Kinder weniger daran interessiert sind.

Red: Verändert sich der Markt ständig?

MC: Nun früher waren mehr die Figuren und Plüsch-Sachen wichtig. Heute geht es immer mehr um das Cos-Play.

Red: Und was ist das Cos-Play (Leider hat in der Redaktion niemand Ahnung von dieser Szene)?

MC: Das Cos-Play ist wenn man so will der Karneval der Anime- und Mangafans. Die Leute kostümieren sich um so auszusehen wie ihre Idole in den Serien. Und dafür wird mittlerweile ein großer Teil des Geldes ausgegeben. Vor 10 Jahren war jeder Dritte nicht kostümiert. Heute ist es vielleicht nur noch jeder Zehnte.

Red: Ist die Manga-Szene in Deutschland populärer geworden?

MC: Ich denke sehr viele Leute suchen nach einem etwas ausgefallenen Hobby, was nicht jeder betreibt. Allerdings wenn es dann zu viele Leute machen, ist es nicht mehr interessant. Hinzu kommt, dass die Fans im Schnitt 4 Jahre bei diesem Hobby bleiben. Danach sind sie raus gewachsen. Natürlich bleiben Einzelne länger ihrem Hobby treu. Auf die Gesamtmenge betrachtet sind es einfach zu Wenige.

Red: Wie alt sind ihre Kunden und Käufer?

MC: Ich denke mal das geht von 16 bis ca. 23 Jahre. Wobei das wiederum an unseren Produkten liegt. Da wir hochwertige Originalware aus Japan anbieten, ist das Alter unserer Kunden sicherlich etwas höher als das der Anderen.

Red: Wo kommen ihre Produkte her? Made in China?

MC: Wir kaufen direkt in Japan nur bei Händlern wo wir definitiv wissen, dass es Originalware ist. Wir fliegen regelmäßig rüber auch um zu sehen, was es Neues gibt, oder welche Trends und Entwicklungen im Markt passieren. Dafür sind unsere Kosten vergleichsweise höher, als bei anderen Anbietern. Reisekosten, Versandkosten, Zoll- und Einfuhrgebühren. Und der Markt schwankt immer wieder, je nach Yen-Kurs (Die japanische Währung- die Red.) Ein Problem welches ich sehe ist, dass viele Kunden eher günstig einkaufen wollen. So sehen wir immer mehr Billigware auf dem Markt.

Red: Worin unterscheidet sich die Billigware von ihren Produkten?

MC: Unsere ist original. Ja bspw. bei den Farbübergängen die nicht genau sind. Bläschen auf der Farbe. Der Farbton wurde nicht richtig getroffen. An den Klebestellen sind Rillen erkennbar. Die Druckqualität der Verpackung. Man muss kein Experte sein um die Billigware zu erkennen. Allerdings wollen das manche Käufer nicht wahrhaben und reden sich ein, dass sie mit der minderwertigen Qualität glücklich sind.

Red: Wird mit einer solchen Figur gespielt?

MC: Nein das sind Sammlerobjekte. Die werden hingestellt und dann bestaunt.

Red: Was kosten diese Figuren?

MC: Das geht bei 30 Euro los und endet bei ca. 170 Euro. Darüber hinaus geht es dann um Raritäten, vergriffene Stücke oder Figuren aus ganz besonderen Materialien.

Red: Welche anderen Materialien und wie ist da der Preis?

MC: Normalerweise sind diese Figuren aus PVC, also Plastik. Resinfiguren sind sehr zerbrechlich, ähnlich einer Keramikfigur und diese kosten im Schnitt bis zu 300 Euro.

Red: Wir danken für das Interview

MC: Danke

Zum Online-Shop geht es hier

Info via Email: info@manga-cafe.net