Unter dem Motto „Keine Zukunft ohne Schulbildung“ hatte der Gemeinnützige Verein Pfingstberg-Hochstätt zu einem Diskussionsabend in das Jugendhaus auf der Hochstätt eingeladen. Als Referent konnte Roland Hartung, ehemaliger MVV Vorsitzender gewonnen werden. Verstärkung erhielt er vom Leiter des ABB Ausbildungs-Zentrums, Markus Braunert.
Die beiden Gäste stellten sich nach dem Vortrag von Roland Hartung, in dem er das Problem des funktionalen Analphabetismus darstellte und über die Bemühungen der Abendakademie und der Volkshochschulen sprach, Schülern, die ohne Abschluss ihre Schullaufbahn beendet haben, diesen zu ermöglichen, den Fragen der Besucher.
Diese reichten von der Frage nach dem benötigten Schulabschluss, um im ABB Ausbildungszentrum angenommen zu werden, bis hin zu Aussagen über fehlende Erziehung durch die Eltern und die Rolle der Politik in Finanzfragen, welche die Bildungseinrichtungen betreffen.
Hartung und Braunert gingen in lockerer Runde auf die Fragen ein und stellten ihre Argumente vor, die deutlich machten, wie wichtig es ist, jungen Menschen eine Perspektive auf ein selbstgeführtes Leben und darum einen Schulabschluss zu ermöglichen. „Jeder Jahrgang von Schülern, die ohne Abschluss die Schule verlassen, kostet uns 1,5 Milliarden Euro in 35 Jahren. Rechnet man das hoch auf bereits existierende Ausgaben und zukünftige Ausgaben, muss man sich fragen: wäre das Geld in der Ausbildung nicht besser angelegt?“, schloss R. Hartung seine Ausführungen. Alle Besucher rieben sich bei solche Summen verwundert die Augen.
Für den Gemeinnützigen Verein zog Vorsitzender Karl-Heinz Trautmann das Fazit: „Ich danke den beiden Gastrednern für ihr Kommen. Und ich danke ihnen, dass sie kein Blatt vor den Mund genommen haben. Der Gemeinnützige Verein Pfingstberg-Hochstätt wird künftig solche Veranstaltungen auf der Hochstätt und auf dem Pfingstberg anbieten, weil wir solche Tabuthemen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen müssen. Nur so kann man etwas verändern.“
Durch den Abend führten Sascha Schmitt für die ABB und Holger Kubinski für den Gemeinnützigen Verein, was durchweg positiv aufgenommen wurde. Nach der Diskussion blieben die beiden Gäste und die Besucher, um in privaten Gesprächen weitere Fragen zu klären und sich über Bildungspolitik und manch unsinnige Entscheidung in diesem Bereich auszutauschen. Frau Ellinger, für das Jugendhaus zuständig, dankte den Gästen für den Besuch und freute sich darüber, dass eine solche Veranstaltung auf der Hochstätt angeboten wurde. Frauen des Bewohnertreffs und des Jugendhauses sorgten während und nach der Veranstaltung für das leibliche Wohl aller Besucher und dies alles zu moderaten Preisen.