Handwerkskammer der Pfalz will mit „Handwerk integriert Migranten (HiM)“ Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung im Handwerk gewinnen.
Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen, sie in dauerhafte Ausbildungsverhältnisse zu integrieren, Ausbildungsplätze für Migranten zu akquirieren und die Ausbildungsbereitschaft von Handwerksbetrieben, die von ausländischen Betriebsinhabern geführt werden, zu steigern – das sind die Ziele eines neuen Projektes, das bei der Handwerkskammer der Pfalz durchgeführt wird.
„Handwerk integriert Migranten (HiM)“ heißt das Projekt, das seit 1. Januar läuft und aus Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz (Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung) und der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) gefördert wird. Ansprechpartnerin für Jugendliche, die an einer Ausbildung interessiert sind, sowie für Betriebe, die Migranten ausbilden wollen, ist Leyla Cetintas. Sie ist in der Türkei geboren, kam sie mit sechs Jahren nach Deutschland, absolvierte nach der Mittleren Reife eine Berufsausbildung zur Bauzeichnerin, bildete sich von 1996 bis 1998 zur Staatlich geprüften Bautechnikerin weiter und war bis zum Projektbeginn für die Handwerkskammer als Coach für betriebliche Ausbildung tätig.
Die Erkenntnisse, die sie als Ausbildungs-Coach gesammelt hat, will Leyla Cetintas, die fließend und akzentfrei deutsch und türkisch spricht, in das Projekt einbringen. Denn schon dabei hat sie jugendliche Migranten in eine handwerkliche Berufsausbildung vermittelt und „die Erfahrung gemacht, dass dafür Bedarf besteht“. Außerdem, so erläutert sie, „ist es von Vorteil, dass ich die Mentalität der Jugendlichen verstehe, Ansprechpartner in Handwerksbetrieben kenne, Kontakte zu Schulen habe und in Netzwerke eingebunden bin, zu denen auch Migrantenorganisationen gehören“.
Als weitere Schwerpunkte ihres Projekts führt Leyla Cetintas an: Junge Migranten während und bis zum Abschluss der Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen, Eltern, Schule und das soziale Umfeld in die Ausbildung einzubinden, Konflikte während der Ausbildung zu schlichten, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, die Ausbildungsbereitschaft von weiblichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhöhen und Menschen als Tutoren zu gewinnen, die junge Migranten während der Ausbildung begleiten.
Seit Projektbeginn wurden von ihr schon 40 Betriebe akquiriert, die bereit sind, junge Migranten auszubilden. Neun Ausbildungsverhältnisse hat sie seither vermittelt und acht Jugendliche mit Praktika für eine Einstiegsqualifizierung versorgt. Dabei habe sie die Erfahrung gemacht, „dass viele Handwerksbetriebe bereit sind, Jugendliche mit Migrationshintergrund auszubilden“. Und mit Blick auf die Jugendlichen weiß sie: „Sie haben gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, wenn sie nur ausbildungswillig, zuverlässig, engagiert und teamfähig sind“.
Zu erreichen ist Leyla Cetintas im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Ludwigshafen unter Tel.: 0621/53824-20, E-Mail: lcetintas@hwk-pfalz.de.