Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald, pflanzte am vergangenen Samstag mit Studierenden der Mannheim Business School und Aktiven des BUND Dossenheim Obstbäume im Vogelschutzgebiet „Bergstraße Dossenheim-Schriesheim“.
Der BUND will damit symbolisch einen ersten Schritt zur Umsetzung der im Pflege & Managementplan (PEPL) für das Gebiet notwendigen Baumpflanzungen tun. Die Aktion fand auf einem vom BUND Dossenheim gepachteten Grundstück statt und ist Teil eines Nachhaltigkeitsprojekts der Studierenden. Die Bäume stellte die Gemeinde Dossenheim zur Verfügung.
„Wir wollen hier und heute ein Zeichen gegen die Rodungen im Vogelschutzgebiet setzen“, sagte Tobias Staufenberg, Geschäftsführer des BUND Regionalverbands. „Viele geschützte Vogelarten wie beispielsweise der Neuntöter sind in diesem Gebiet bereits stark gefährdet und die zahlreichen Rodungen der letzten Jahre nehmen ihnen immer mehr Lebensraum. Nur wenn Grundstückseigner und Verwaltung zusammenarbeiten, lässt sich der Verlust dieser Arten noch aufhalten.“
Bereits im letzten Jahr hatte der BUND auf die zahlreichen Rodungen in dem Gebiet hingewiesen. Im August reichte der BUND dann Strafanzeige gegen Unbekannt ein, da bis zu diesem Zeitpunkt kein Handeln seitens der Verwaltung erkennbar war. Vier Studierende der Mannheim Business School kamen im Dezember auf den BUND um im Rahmen ihres Studiums ein Nachhaltigkeitsprojekt umzusetzen. Aus dieser Initiative entstand die Idee der Baumpflanzungen und gemeinsam mit der Gemeinde Dossenheim sollte ein geeignetes Grundstück gesucht werden. Da dies nicht erfolgreich war, fand die Aktion auf einem bereits seit Jahren vom BUND gepachteten Grundstück statt.
Die Studierenden aus Nepal, Indien, Kasachstan und Mexiko werden den BUND auch in Zukunft bei einer Kartografierung des Gebiets unterstützen.
Der Pflege- und Entwicklungsplan des Regierungspräsidiums enthält eine ökologische Bestandsaufnahme des Gebiets und empfiehlt Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands. Die Umwandlung von Streuobstzeilen und Brachen in Wingerte wird dort als eine Hauptgefahr für die geschützten Arten aufgeführt. Baumpflanzungen werden ausdrücklich und mit hoher Priorität empfohlen.