Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, sagte zum Ende des Besuches einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in Algerien vom 2. bis 6. April 2013, er sei „tief beeindruckt vom Glaubenszeugnis dieser kleinen Kirche.“ Die Delegation hat Gemeinden erlebt, zu denen landesweit nur einige tausend Christen gehören, die sich aber durch vielfältige Formen des Engagements auszeichnen.
Caritas und Schwesterngemeinschaften vor Ort legen einen besonderen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Frauen. Außerdem engagieren sie sich für Migranten aus Westafrika und für Menschen mit Behinderungen. Eine wichtige Aufgabe für die Kirche ist auch der interkulturelle Dialog mit der akademischen Welt, der in Bibliotheken und Begegnungszentren geführt wird. „Durch das soziale und intellektuelle Wirken erwirbt sich die Kirche auch Respekt in der muslimischen Gesellschaft“, so Erzbischof Schick.
Auf Einladung der algerischen Bischöfe nahm die Delegation an mehreren feierlichen Gottesdiensten teil. Sie zeichneten sich durch die Vielfalt der Kulturen aus, die in der Liturgie zum Tragen kommen. Die Kirche in Algerien wächst durch die Studenten und die Arbeitsmigranten aus Schwarzafrika, die der traditionell französisch geprägten Kirche zunehmend ein neues Gesicht geben.
Die nordafrikanischen Christen sind stolz auf die reiche Geschichte der Kirche. Davon zeugen die historischen Stätten in Algier und Annaba, die der Delegation gezeigt wurden. An der Wirkungsstätte des heiligen Augustinus wurde in den vergangenen Jahren die Basilika grunderneuert, ein wichtiger Wallfahrtsort im Norden Afrikas. Die algerischen Bischöfe dankten den deutschen Katholiken für ihren großzügigen finanziellen Beitrag. Einen tiefen Eindruck bei den deutschen Delegationsteilnehmern hinterließ der Besuch an den Gräbern der 1996 ermordeten Mönche in Thibirine. Die algerischen Christen wünschen sich, dass das Zeugnis der Mönche für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen und zwischen allen Bevölkerungsgruppen in Algerien fruchtbar wird.
Zur Delegation der Deutschen Bischofskonferenz gehörten neben dem Vorsitzenden der Kommission Weltkirche, Erzbischof Schick, der Speyerer Weihbischof Otto Georgens, der Leiter des Missionswissenschaftlichen Instituts Missio, Prof. Dr. Harald Suermann, sowie der Leiter des Bereichs Weltkirche und Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Ulrich Pöner, und der Geschäftsführer der Kommission Weltkirche, Hermann-Josef Großimlinghaus.