Pfalzwein kürt »Birkweiler Weinfrühling« zum »Weinfest des Jahres 2012«

Urkundenüberreichung

Seit 2007 laden die Keschdebusch-Winzer an den Pfingstfeiertagen zum »Birkweiler Weinfrühling« ein. Der »Verein Keschdebuschwinzer« als Veranstalter des beliebten Festes kann sich nun über eine besondere Auszeichnung freuen: Eine von der Pfalzweinwerbung eingesetzte Jury hat das Fest zum »Schönsten Weinfest des Jahres 2012« gekürt.

Es gehört damit zum Kreis von 14 ausgezeichneten Festen, die von Pfalzwein in der Pressearbeit und mit einer eigenen Broschüre besonders beworben werden. Landrätin Theresia Riedmaier würdigte das Fest im Rahmen einer Pressekonferenz, bei welcher die Urkunde für das »Schönste Weinfest« übergeben wurde. Der Weinfrühling, sagte die Pfalzwein-Vorsitzende, »rückt eine einzigartige Weinberglage mit besonderem Terroir und erlesenen Weinen gekonnt in den Mittelpunkt. Das Fest ist eine herausragende und äußerst niveauvolle Werbung für die heimischen Weine.«

2002 luden einige Birkweiler Winzer die Gäste erstmals an einem Sonntag in die Weinberge ein – mit einer erfreulichen Publikumsresonanz. Erst fünf Jahre später gründete sich der Verein der Keschdebuschwinzer, dem nur Winzer mit Weinbergen in der renommierten Lage Kastanienbusch angehören. Dies sind derzeit 13 Betriebe. Ausschließlicher Vereinszweck der Keschdebuschwinzer ist die gemeinsame Weinpräsentation, die 2007 ihre Premiere feierte. Seither bewährt sich das Konzept mit kleinen Nachbesserungen alljährlich aufs Neue.

Den Gästen präsentieren sich die 13 Winzer in einheitlichen weißen Zelten entlang einem zwei Kilometer langen Weg rund um die Lage Kastanienbusch, die ihren Namen dem reichen Bestand an Kastanienbäumen verdankt. Auf dem beschilderten Weinwanderweg lernen Weinliebhaber die unterschiedlichen geologischen Formationen kennen und erleben faszinierende Aussichten auf die Rheinebene oder die bewaldete Hügellandschaft des Haardtrands. Die Besucher, darunter eine große Zahl von Stammgästen, finden ein Plätzchen im Schatten einer Birke, auf einem Strohballen, einer Bank oder einer mitgebrachten Picknickdecke. So entsteht eine heitere Atmosphäre, ein buntes, ausgelassenes Fest. Die 13 Winzer präsentieren sich in sechs Zelten. In keinem Zelt fehlt der Riesling, aber es können auch weiße und rote Burgunder, Sekt und Secco probiert werden. Die Proben à 0,1-Liter werden in einheitliche, hochwertige Stielgläser ausgeschenkt. Viertel- und Schoppengläser sucht man vergeblich, das unterstreicht das wesentliche Anliegen der Veranstaltung, mehr eine Präsentation edler Gewächse als ein Fest alltäglicher Schoppenweine zu sein, so die Wertung der Jury.

Diese zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem Engagement der Betriebe. In der Woche vor Pfingsten werden Zelte, Theken, mobile Küchen, Tische und Bänke und Stromaggregate aufgebaut, Versorgungsleitungen verlegt und Toilettenwagen herbeigeschafft. Der Besucherandrang insbesondere am Pfingstsonntag erfordert auch die Kooperation mit professionellen Caterern. Während die Winzer Weine ausschenken und mit interessierten Gästen fachsimpeln, bietet in jedem Zelt ein anderer Gastronom eine große Auswahl passender Gerichte an. So stehen neben 50 bis 60 Weinen fast ebenso viele Gerichte von der Vor- bis zur Nachspeise auf den Speisekarten und Kreidetafeln. Neben verschiedenen Gourmettellern finden sich auch Angebote für den kleinen Hunger wie Flammkuchen, Bratwurst oder Saumagenburger – Offerten, die besonders Familien mit Kindern gerne annehmen.

Ein attraktives Rahmenprogramm rundet das Fest ab. Dazu gehört beispielsweise eine kulinarische Weinbergwanderung, sonntags nach einer offiziellen Eröffnung, montags nach einem ökumenischen Gottesdienst in den Weinbergen. Zum Zusatzangebot gehörten im vergangenen Jahr ein Sensorikstand sowie Führungen. Gewöhnlich endet das Fest nach Einbruch der Dunkelheit. Wer nicht so gut ist zu Fuß ist, kann einen Fahrdienst zum Bahnhof nutzen.

Die Keschdebuschwinzer als Veranstalter des »Birkweiler Weinfrühlings« tragen jedes Jahr auch ein unternehmerisches Risiko, denn der Gästezuspruch hängt – wie bei allen Weinpräsentationen in den Weinbergen – letztlich sehr vom Wetter ab. Bisher hatte man »fast immer Glück«. Das treue Publikum kommt aus der Region, aus den Städten am Rhein und auch von weiter her. Das zeigt den überregionalen Bekanntheitsgrad des» Birkweiler Weinfrühlings«.

Die Jury der Pfalzweinwerbung hat in diesem Jahr den Titel „Schönstes Weinfest“ zum 15. Mal vergeben. Mit der Auszeichnung soll ein Impuls gegeben werden zur Pflege der Weinfestkultur, die zu den herausragenden Attraktionen der Pfalz zählt. Die Auszeichnung »Schönstes Weinfest des Jahres« soll für die Organisatoren ein Ansporn sein, auf eine qualitätvolle Gestaltung ihres Weinfestes zu achten. Dazu gehören nach Ansicht der Jury beispielsweise ein anspruchsvolles Angebot sowohl bei einfachen Schoppenweinen als auch bei höherwertigen Weinen und Sekten sowie der Ausschank in Stielgläsern. Niveauvoll, aber nicht abgehoben, traditionell, aber nicht traditionshörig, mit guten Weinen und gutem Essen zu vernünftigen Preisen – das sind einige der Kriterien für die Auswahl eines Festes. Der Jury, die die ausgezeichneten Feste selbst in Augenschein nimmt, gehören Journalisten ebenso an wie Vertreter der Weinbranche sowie frühere Weinköniginnen – allesamt Personen, die bereits viele Weinfeste erlebt haben.

Die Auszeichnung »Schönstes Weinfest des Jahres« ist bisher an die »Deidesheimer Weinkerwe«, das »Rhodter Weintestival«, den »Ungsteiner Weinsommer«, das Weinfest in Venningen, das »Wein- und Sektsymposium« in Herxheim am Berg, das »Ilbesheimer Kalmitfest«, das »Liebesbrunnenfest« in Dackenheim, das »Weinfest in der Winzergasse« in Gleiszellen-Gleishorbach, das »Fest um den Wein« in Niederkirchen, das Weinfest in Birkweiler, das Fest »Wein und Kunst« in Gleisweiler, das »Weyherer Weinpanorama« und das »Burgweinfest« in Neuleiningen vergeben worden. Der »Birkweiler Weinfrühling« (www.birkweiler.de) findet in diesem Jahr vom 19. bis 20. Mai statt.