Insgesamt 5.500 Haushalte aus Heidelberg werden inzwischen umgerechnet mit Solarstrom versorgt, der in Heidelberg erzeugt wird. Das haben die Stadtwerke Heidelberg aktuell berechnet.
„Wir haben Ende Februar die Daten über die bisher installierten Solaranlagen in Heidelberg erhalten und konnten nun den Zuwachs für das gesamte Jahr 2012 auswerten“, berichtet Peter Erb. „Insgesamt sind 2012 kleinere Anlagen mit einer Leistung von 1,8 MW hinzugekommen; zusätzlich erhöht die Freilandanlage Engelhorn in Heidelberg-Grenzhof die Solaranergieleistung um 4,4 MW.“
Die Stadt, die Sparkasse und die Stadtwerke Heidelberg hatten Anfang 2012 ein Solardachkataster Heidelberg im Internet veröffentlicht, das interessierten Hausbesitzern und Bauherren zeigt, ob ihr Hausdach sich für eine Fotovoltaik- oder Solarthermie-Anlage eignet.
Die Partner haben mit der Veröffentlichung des Online-Portals ein ehrgeiziges Ziel verbunden: Bis zum Jahr 2015 sollen umgerechnet 7.500 Haushalte mit Strom aus der Sonne über Heidelberg versorgt werden. Beim Start des Portals waren es 3.000.
„Nach einem halben Jahr lagen wir bereits bei 5.000 Haushalten“, berichtet Erb. „Einen großen Anteil daran hatte allerdings die Engelhorn-Anlage in Heidelberg-Grenzhof. Aber auch im kleineren Anlagenbereich hat sich viel getan: Im ersten Halbjahr 2012 kamen 42 neuen Anlagen mit einer Leistung von knapp einem MW hinzu“. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es 19 Anlagen mit einer Leistung von 0,4 MW. „Schon im ersten Halbjahr 2012 konnten wir damit einen deutlichen Zuwachs verzeichnen“, so Erb weiter. „Im zweiten Halbjahr, das ergeben die neuen Zahlen, hat sich dieser positive Trend fortgesetzt: Es gibt wieder 43 neue Anlagen – jetzt sogar mit einer Leistung von über 1,3 MW.“
Ein Blick auf die Stadteile zeigt, wo ein überproportionaler Zuwachs stattgefunden hat: In Ziegelhausen ist die Anlagenleistung gegenüber dem Beginn des Jahres um 60 %, am Boxberg um 75 %, in der Weststadt um 80 % und in Schlierbach sogar um 100 % gestiegen. Betrachtet man, wie viele Einwohner umgerechnet mit Strom aus dem eigenen Stadtteil versorgt werden können, liegen Rohrbach und Kirchheim derzeit ganz vorne: Beide Stadtteile haben das Heidelberg-Ziel, heruntergebrochen auf die Anzahl ihrer Bürgerinnen und Bürger, bereits erreicht.
„In Rohrbach gab es ebenfalls einen Zuwachs von 20 % bei der Anlagenleistung, und Kirchheim kommt immerhin ebenfalls auf eine Erhöhung um 20 %“, berichtet Erb.
Und welche Rolle hat dabei das Solardachkataster? „Es ist ein Baustein, mit dem wir hier auf lokaler Ebene einen Impuls für die Nutzung von Solarenergie setzen können – jenseits der Politik auf Bundesebene“, sagt Robert Persch vom Umweltamt der Stadt Heidelberg, zuständig für die Einführung des Solardachkatasters dort. „Wir haben im letzten Jahr u.a. mit einer großen, gemeinsamen Veranstaltung und bei vielen Beratungsgesprächen auf das Instrument aufmerksam gemacht, und werden diese Aktivitäten in 2013 fortsetzen, um Bauherren und Eigentümern einen einfachen Zugang zu bieten, mit dem sie die wirtschaftliche und ökologischen Potenziale der Solarenergie für ihre Häuser prüfen können.“
Die Sparkasse Heidelberg bestätigt die Zuwachszahlen der Stadtwerke Heidelberg: Im vergangenen Jahr wurden 300 Finanzierungen für Fotovoltaikanlagen realisiert, 80 Prozent davon über öffentliche Förderdarlehen. „Die Attraktivität der Anlagen ist wegen der günstigen Finanzierungsmöglichkeiten ungebrochen – nicht zuletzt, weil die Anlagenpreise weiter fallen. Vor allem der Eigenverbrauch wird für private und gewerbliche Betreiber immer interessanter; die gesetzliche Einspeisevergütung spielt in diesen Fällen nur noch eine untergeordnete Rolle“, beobachtet Jens Warnecke vom Kompetenzcenter Erneuerbare Energien der Sparkasse Heidelberg.
Das Solardachkataster Heidelberg ist im Internet zu finden unter: www.heidelberg.de/solardachkataster.