Das Mannheimer Unterstützungssystems Schule (MAUS) vernetzt, wirkt und unterstützt in der Mannheimer Schullandschaft. Zu diesem Ergebnis kam die Universität Würzburg. Die zweite Förderphase des MAUS-Programms von 2010 bis 2012 wurde durch den Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung wissenschaftlich begleitet. Bei der Evaluation, die im Bildungsausschuss vorgestellt wurde, stachen drei wesentliche Entwicklungen hervor.
Erstens hat sich MAUS als funktionierendes Netzwerk kommunaler Bildungsakteure in Mannheim etabliert. Eine wichtige Koordinierungsfunktion nimmt das regionale Bildungsbüro ein, das regelmäßige Netzwerktreffen organisiert und Ansprechpartner für Anliegen aller Beteiligten ist. Gerade für neu hinzukommende Schulen ist diese Anlaufstelle hilfreich.
Zweitens zeigten die unterrichtsnahen Förderangebote nachweisbare Wirkung. Teilnehmende Schüler haben mehr Zeit zum Lernen und erzielen eine nachweisbare Lern- und Leistungssteigerung. „Wir wollten mit MAUS aber mehr erreichen und uns nicht nur auf die fachliche Förderung konzentrieren. Deshalb ermöglichen wir den Mannheimer Kindern und Jugendlichen mit Angeboten wie Rhetorik, Theater, Tanz oder Schreibwerkstatt auch die kulturelle Teilhabe“, erklärt Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb.
Die Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung bieten den Schülern die Möglichkeit ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Das steigert das Selbstvertrauen und die soziale Kompetenz, was sich wiederum positiv auf das Lernverhalten im Unterricht auswirkt. Insbesondere Schüler, denen aufgrund ihres sozialen Umfelds solche kulturellen Angebote verwehrt bleiben, profitieren davon in besonderem Maße.“ Diese Ziele werden durch MAUS, laut der Evaluation der Universität Würzburg, schulformunabhängig erreicht.
Die dritte relevante Erkenntnis ist, dass MAUS durch sein vielfältiges Angebot die Schulentwicklung unterstützt und an vielen Schulen als dem Schulleben zugehörig empfunden wird. Die Angebote von MAUS werden an Schulen als Ergänzung angesehen, durch die den Schülern ein vielfältiges Angebot zugänglich gemacht wird. Sowohl Schüler als auch Lehrer und alle am Schulleben beteiligte Personen sind darüber zufrieden. Aus schulischer Sicht leistet MAUS einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung hin zur Ganztagsschule.
Dennoch wird MAUS stetig weiter verbessert. Eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Programms erfolgt derzeit unter der Moderation der Universität Würzburg. Die Ergebnisse werden am Ende des Schuljahres 2012/2013 auf einem MAUS-Kongress vorgestellt. Die Evaluation wird auch in der dritten Förderphase MAUS III (2012-2014) von Prof. Dr. Reinders von der Universität Würzburg, Lehrstuhl für empirische Bildungsforschung, fortgesetzt.
MAUS hat zum Ziel, ungleiche Startchancen von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen durch gezielte Förderleistungen auszugleichen.
Die Zielvereinbarungen im Rahmen des Programms MAUS sind schulartspezifisch. Sie werden zwischen dem Fachbereich Bildung und der Schule individuell formuliert. Grundschulen richten ihr Hauptaugenmerk meist auf den Übertritt in weiterführende Schulen. Die Haupt- und Werkrealschulen unterstützen die Schüler auf dem Weg zu ihrem Abschluss und Realschulen sowie Gymnasien vermeiden Klassenwiederholungen durch gezielte Förderung.
Ein Netzwerk aus kommunalen Bildungseinrichtungen (Mannheimer Abendakademie, städtische Musikschule, Stadtbibliothek, Jugendförderung, Stadtmedienzentrum, Kinder- und Jugendtheater) stellt den teilnehmenden Schulen kostenlos ein breites Angebot professioneller pädagogischer Förderangebote zur Verfügung. Die beteiligten Schulen wählen dabei im Umfang von jeweils 20 Wochenstunden geeignete Kurse aus.