Brief von Brigitte Hayn (MdL) an die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung RLP, Frau Dr. Ultes-Kaiser, zur (not)ärztlichen Versorgung in der Verbandsgemeinde Lambrecht.
Sehr geehrte Frau Dr. Ultes-Kaiser,
seit Jahren beobachte ich als zuständige Landtagsabgeordnete die ärztliche Versorgung im Wahlkreis Haßloch – Neustadt an der Weinstraße – Verbandsgemeinde Lambrecht. Besonders zu denken gibt mir immer wieder die Entwicklung im Lambrechter Tal.
So erfuhr ich bei verschiedenen Terminen zu Jahresbeginn von einer bevorstehenden Verschlechterung der medizinische Versorgung „im Tal“, wenn der ärztliche Bereitschaftsdienst in Rheinland-Pfalz neu strukturiert wird. Nun teilte mir auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Manfred Kirr, mit, dass die Notarzttätigkeit und der Kassenärztliche Notfalldienst, die bisher am Wochenende, feiertags und mittwochnachmittags kombiniert erbracht wurden, demnächst ganz oder teilweise gekappt werden sollen. Weiter sei geplant, die DRK-Rettungswache in Lambrecht zu schließen und stattdessen die Notärztliche Versorgung von Neustadt aus zu erbringen.
Auf Grund meiner Erfahrungen bei Fahrten in und durch die Verbandsgemeinde Lambrecht kann ich Ihnen versichern: es wird im Ernstfall zu überlangen Wartezeiten für Akut-Patienten und ihre Angehörigen kommen. Nicht zuletzt wird es die zeitlichen Vorgaben für medizinische Rettungseinsätze konterkarieren. Von maximal 15 Minuten zwischen Anruf und Hilfeleistung kann dann in den Gemeinden Frankeneck, Esthal, Elmstein mit seinen zahlreichen weitverstreuten Annexen bzw. Neidenfels und Weidenthal nicht mehr die Rede sein. Von dieser alarmierenden Entwicklung werden dann mehr als 7000 Menschen betroffen sein, das ist deutlich mehr als die Hälfte der 12 400 Einwohner der VG Lambrecht!
Daher setze ich mich für die Beibehaltung der jetzigen Notfalldienstregelungen in der Verbandsgemeinde ein. Ich bitte Sie, die Pläne der KV in ihren Gremien neu zu diskutieren und dabei einen deutlichen Fokus auf die geografischen und topografischen Gegebenheiten vor Ort zu legen. Mit Sicherheit können durch rechtzeitige notärztliche Maßnahmen erhebliche Kosten für Kranken- und Pflegekassen eingespart werden, die man ehrlicherweise den Einsparungen durch den Wegfall der bisherigen Notdienste gegenüberstellen sollte.
Für Informationen aus erster Hand bedanke ich mich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Brigitte Hayn MdL
Bürgerbüro
Hohenzollernstraße 18
67433 Neustadt an der Weinstraße
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