Anlässlich des 20. Vieh- und Fleischtages Rheinland-Pfalz, der am 21. Februar 2013 in der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle in Münchweiler stattfand, wies der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, auf die Leistungen der heimischen Landwirte für den Tierschutz hin.
Es sei ermüdend, immer wieder mit Umwelt- und Tierschutzorganisationen mit wenig fachlichem Sachverstand über Tierschutz diskutieren zu müssen. Nur wenn ein Tier sich wohlfühle, stimme auch die Leistung und die Qualität der Produkte, so Schindler weiter. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. habe sich daher im Januar an einer bundesweiten Plakataktion mit Tierhaltern zum Thema „Tierschutz“ beteiligt. Häufig seien die Umweltverbände auf der Suche nach Skandalen in diesem Bereich, um Spendengelder einzuwerben. Die Landwirte seien jedoch nicht mehr bereit, ihre gute Arbeit mit den Tieren in dieser Art und Weise diffamieren zu lassen. Bereits seit Jahren gehe die Viehhaltung in Rheinland-Pfalz zurück, weil sich die Tierhaltung nicht mehr lohne. Besonders betroffen hiervon seien die Schweinehalter. Bereits heute verfüge Rheinland-Pfalz nur noch über einen Selbstversorgungsgrad von rund 10 Prozent bei Schweinefleisch. Die Leistungen, die von den heimischen Landwirten für den Umwelt- und Tierschutz erbracht werden, müssten daher endlich entsprechend anerkannt werden, so der BWV-Präsident weiter.
Natürlich ging Schindler im Rahmen seines Grußwortes auch auf den Pferdefleischskandal ein. Hier sei offenbar eine kriminelle Energie im Spiel, die Ihresgleichen suche, so der BWV-Präsident weiter. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch wenn von diesem Skandal keine Gesundheitsgefährdung ausgehe, müssten die Inhalte der Verpackung mit der Aufschrift übereinstimmen. Europa habe damit wieder einmal ein Skandal, der nicht von der Landwirtschaft sondern von einer Organisation mit krimineller Energie ausgegangen sei. Die heimische Landwirtschaft stehe für ein hohes Maß an Qualität und die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte.
Die Verbraucher könnten sich mit ihrem Einkaufsverhalten aktiv vor solchen Skandalen schützen, indem diese nicht auf Fertigprodukte zurückgreifen, sondern die Produkte saisonal und regional bei Landwirten aus der Region mit Direktvermarktung oder einem Metzger vor Ort einkaufen und selbst zubereiten. Dies sei in der Regel zwar etwas teurer, dafür könnten die Verbraucher jedoch sicher sein, hochwertige Nahrungsmittel zu erhalten.
Deutschland verfüge weltweit über eines der höchsten Produktions- und Kontrollstandards bei Lebensmitteln. Auch das beste System könne jedoch vor einem solchen Maß an krimineller Energie nur bedingt schützen, so der BWV-Präsident weiter. Wichtig sei daher, dass der Verbraucher die Herkunft seiner Lebensmittel kenne. Dies sei am besten möglich, wenn die Produkte bei heimischen Erzeugern aus der Region eingekauft werden, so der BWV-Präsident abschließend.