Bürgerhaus Emmertsgrund fertiggestellt

Feierliche Eröffnung des Familienzentrums im Bürgerhaus am 24. Februar

Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Bürgerhaus Emmertsgrund sind abgeschlossen. Nachdem im Oktober 2012 mit dem Bürgersaal das Herzstück des Hauses wieder in Betrieb genommen wurde, ist mit dem Familienzentrum nun der letzte Bauabschnitt im Bürgerhaus fertiggestellt.

Am Sonntag, 24. Februar, von 14 Uhr bis 18 Uhr, wird das gesamte Bürgerhaus mit einem großen Veranstaltungsprogramm feierlich eröffnet.

„Es freut mich sehr, dass mit der Sanierung des Bürgerhauses ein lange gefordertes Projekt nun Wirklichkeit wird. Das ist eine weitere Aufwertung für den Emmertsgrund“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Familienzentrum im Bürgerhaus mit Café und Medienzentrum

Das Familienzentrum befindet sich im Bereich der ehemaligen Zweigstelle der Stadtbücherei. Es beinhaltet ein Familiencafé und ein modernes Medienzentrum mit Beratungs- und Kursangeboten:

  • Das Familiencafé „HeidelBERGCafé“ wird als Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für Langzeitarbeitslose und Jugendliche betrieben. Es soll ein lebendiger Treffpunkt für alle Bewohner des Emmertsgrunds sein. Projektpartner ist der Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI).
  • Im Medienzentrum werden rund 1000 Medien, in erster Linie Bücher, aber auch Filme, Hörbücher und andere Medien angeboten. Ferner sind Sprach- und Leseprojekte, Computerkurse oder interkulturelle Bildungsangebote geplant.

Für die Umsetzung des Familienzentrums konnte die Stadt Heidelberg Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ) akquirieren. Bis 2014 stehen für das Projekt „Bürgerhaus Emmertsgrund geht auf Empfang – Bündnis für Arbeit, Beschäftigung und Integration“ insgesamt rund 750.000 Euro aus Bundesfördermitteln zur Verfügung.

Bürgerhaus als Motor für soziale Stadtteilentwicklung im Emmertsgrund

Das Bürgerhaus ist als Kommunikations- und Begegnungszentrum konzipiert. Die Angebote der lokalen Akteure aus Stadtteil- und Kulturarbeit sowie der sozialen Träger sollen künftig hier gebündelt werden. Das Angebotsspektrum ist im Vergleich zu dem anderer Stadtteilzentren in Heidelberg wesentlich breiter ausgerichtet. Die Belebung des Bürgerhauses soll mit der Integration von Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen in Ausbildung und Arbeit verknüpft werden.

Das Bürgerhaus ist als Motor für die Eingliederung und Beschäftigung der Menschen im Stadtteil angelegt. Als gesellschaftlicher Mittelpunkt auf dem Emmertsgrund bietet es genügend Raum für Veranstaltungen: Der Bürgersaal ist mit über 400 Sitzplätzen der zweitgrößte städtische Saal nach der Stadthalle.

Seit der Eröffnung des Bürgersaales im Oktober 2012 haben rund 20 kleinere und größere Veranstaltungen im Bürgersaal stattgefunden, darunter Vereinsveranstaltungen, der Volkswandertag, eine Hobbyausstellung und der Auftritt des HardChores Heidelberg, Tagungen und Feierlichkeiten von sozialen Einrichtungen und Firmen, eine Modenschau oder kürzlich der Neujahrsempfang der Architektenkammer.

Als nächste große Veranstaltung steht der Pfennigbasar des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs vom 14. bis 16. Februar auf dem Programm.

Integriertes Handlungskonzept „Perspektive 2022“

Die Entwicklung des Bürgerhauses zum neuen Stadtteilzentrum ist ein Schwerpunkt des Integrierten Handlungskonzeptes „Perspektive 2022“ für den Emmertsgrund. Das Konzept wurde von der Stadt Heidelberg gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement und den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet. Im Oktober 2012 wurde es vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.

Hintergrundinfos zum Modellprojekt Emmertsgrund – Urbanität durch Dichte

Der Emmertsgrund wurde Anfang der 1970er Jahre nach dem Leitbild „Urbanität durch Dichte“ konzipiert und ab 1973 in verdichteter Bauweise, mit getrennten Fuß- und Fahrwegen, großzügigen Plätzen, modernen und kostengünstigen Wohnungen für Familien sowie einer guten öffentlichen Infrastruktur errichtet. Die damit zwangsläufig auch verbundenen Nachteile führten bereits 1990 zur Aufnahme in das Landesprogramm „Einfache Stadterneuerung“ und 2001 in das Bund-Länder Programm „Soziale Stadt“.

Kein anderer Stadtteil in Heidelberg wurde so intensiv untersucht wie der Emmertsgrund. Die städtebauliche und sozio-ökonomische Entwicklung dieses nicht gewachsenen, sondern auf dem Reißbrett entstandenen Stadtteils fand bundesweite Beachtung und war Gegenstand zahlreicher Studien.