In der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Bäder unter der Leitung von Sportbürgermeister Lothar Quast konnte eine Lösung gefunden werden, mit der erst einmal auf eine Schließung des Hallenbades Seckenheim verzichtet werden kann. Diese Schließung wäre eigentlich erforderlich gewesen, um das vom Gemeinderat beschlossene Haushaltsstrukturprogramm 2013 umzusetzen.
„Wir haben mit dem Aktionsbündnis „Erhalt Mannheimer Bäder“ (AMB) einen tragfähigen Vorschlag erarbeitet, den wir dem Ausschuss für Sport und Freizeit im Juni zum Beschluss vorlegen werden“, erklärte Bürgermeister Lothar Quast. Dieser Vorschlag ist beim Arbeitskreis Bäder auf positive Resonanz gestoßen und wird nun für die Entscheidung des Sportausschusses weiter ausgearbeitet.
Seitens des AMB wertete Matthias Mackert, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats der Stadt Mannheim und einer der Sprecher im AMB, das Ergebnis positiv. „Alle am Wassersport in den Bädern beteiligten Vereine sowie die verschiedenen Bürger- und Kulturvereine als Interessenvertreter für das öffentliche Schwimmen haben sich an dem Prozess beteiligt. Besonders aber für die Mannheimer Schüler ist dieses Signal wichtig, dass auch der Sportunterricht in der Stadt einen hohen Stellenwert hat“, unterstrich Mackert die Bedeutung des aufgezeigten Fahrplans.
In den Mannheimer Bädern stehen in den nächsten Jahren immer wieder Sanierungsarbeiten an. Dies wird sich natürlich auf die Trainings- und Nutzungszeiten der Vereine und übrigen Nutzer auswirken. „Vor diesem Hintergrund ist dieses Ergebnis, das auch Zeit für weitere Entscheidungen verschafft, nicht hoch genug einzuschätzen“ zeigt sich Lothar Quast sehr erfreut über das konstruktive Engagement der Beteiligten.
Der Schwimmverein Mannheim e.V. (SVM) als Pächter des Bades hat einen Sponsor ins Spiel gebracht, der einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung stellen möchte. Zurzeit wird eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Verein, dem Sponsor und der Stadt Mannheim erarbeitet. Die Details werden in den nächsten Wochen geklärt. Die Verwaltung wird in diesem Zusammenhang dem Gemeinderat vorschlagen, im Gegenzug am Betriebskostenzuschuss für den Verein festzuhalten und diesen anzupassen.
Gegenstand der Sitzung war auch die Fortschreibung des Bäderkonzeptes. „Wir haben sehr gute Erfahrungen im bisherigen Diskussionsprozess gemacht und möchten daher das Bäderkonzept in den weiteren Sitzungen des Arbeitskreises fortschreiben“, so der Sportdezernent. Bereits im Februar wird er diesen Vorschlag dem Ausschuss für Sport und Freizeit unterbreiten. Dadurch könnte weiterhin die hohe fachliche Kompetenz einbezogen werden, auch bei Überlegungen, die Konversionsflächen betreffend.
Das Aktionsbündnis „Erhalt Mannheimer Bäder“ soll diesen Prozess weiterhin aktiv und in seiner Rolle als fachkundige Vertretung der vielen unterschiedlichen Wassersportarten und Nutzerinteressen in der Stadt weiter im AK begleiten. „Damit stellen wir sicher, dass eine für alle Nutzergruppen, Schüler, Bevölkerung und Wassersportler in den verschiedensten Vereinen eine für die Zukunft weitestgehend gemeinsam tragfähige Lösung erarbeitet werden kann“, resümierte Jens Morgner, Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und wie Mackert Sprecher im AMB, das Ergebnis des bisherigen Verhandlungsprozesses.