Bewegende Stadt – Neujahrsempfang 2013

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der Neujahrsansprache

Mannheim bewegt – und das nicht nur im Sport. Der Schwerpunkt des Neujahrsempfangs 2013 war deshalb „bewegende Stadt“. Etwa 8000 Besucher kamen zum Empfang des Oberbürgermeisters, hörten die Festrede von Rainer Brechtken, dem Präsidenten des Deutschen Turner-Bundes, beteiligten sich an den verschiedenen Mitmach-Angeboten in der Sonderausstellung oder ließen sich vom vielfältigen Bühnenprogramm begeistern.

Beim Empfang des Oberbürgermeisters im Mozartsaal wurden die Gäste erstmals zum Mitmachen animiert: „Moving Mannheim Percussion & Rap“ eröffneten furios die Veranstaltung. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz blickte in seiner Neujahrsansprache auf ein für Mannheim „außergewöhnliches Jahr“ zurück. Eine derartige Dichte von Themen und Projekten habe er in einem Jahr noch nicht erlebt.

„Mannheim ist nicht nur eine stabile, sondern sogar eine wachsende Stadt. Wohlstandsniveau und Wirtschaftskraft sind nicht nur absolut, sondern auch im Verhältnis zum Durchschnitt der Städte gestiegen“, so der Oberbürgermeister. Die allgemeine Arbeitslosigkeit liege derzeit unter dem Bundesdurchschnitt, und für den städtischen Haushalt sei 2012 ein erfreuliches Jahr gewesen. Trotzdem stehe man in den nächsten Jahren vor vielen Herausforderungen.

„Mangelnde Ambition muss man sich leisten können. Wir können uns mangelnde Ambition nicht leisten“, ist Kurz überzeugt. Projekte wie die Bundesgartenschau oder die Kulturhauptstadt dienten dem Schaffen von qualitativem Wachstum, zur Bewältigung der Herausforderungen „Konversion“ und „demografischer Wandel“. „Wo immer es geht, wollen wir durch Investitionen auch wirtschaftlich nachhaltige Strukturen schaffen“, erläuterte der Oberbürgermeister.

„Visionen werden wahr, wenn viele zu ihrer Realisierung beitragen“, so Kurz. Deshalb gehe es darum, Menschen und damit Partner zu gewinnen: Für Projekte wie den Neubau der Kunsthalle oder ein „Museum der Sprache“; für eine Bundesgartenschau, für den Konversionsprozess. Das Beispiel des Turley-Areals zeige, dass bürgerschaftliche Erwartungen auch für privatwirtschaftlich finanzierte Projekte formuliert werden könnten. „Städte entwickeln sich positiv, wenn das Zutrauen in die Stadtgesellschaft insgesamt vorhanden ist. Die objektive Ausgangslage für ein solches Zutrauen war 2012 eindrucksvoll. Nutzen wir dies für die Zukunft!“, schloss Kurz.

Festredner Rainer Brechtken betonte in seiner Festrede die gesellschaftliche Verantwortung des Sports. Sechs Punkte spielten dabei eine wichtige Rolle: „Heimat, Kinder, soziale Integration, die demografische Entwicklung, Sport als Bekenntnis zu Leistung und das Ehrenamt.“ Es gehe darum, „attraktive Gegenwelten zu schaffen“, so Brechtken. Bewegung sei die Voraussetzung für Bildung und Gesundheit, und die Bewegung in der Gemeinschaft fördere die soziale Kompetenz. Außerdem vermittle Sport ein Leistungsdenken, das mit Respekt voreinander und dem Einhalten von gemeinsamen Regeln einhergehe. „Der Sport kann für die Gesellschaft viel leisten“, ist Brechtken überzeugt. Auch seien Vereine ohne Ehrenamt nicht möglich. Ehrenamt aber bedeute, Verantwortung zu übernehmen und eine Verpflichtung einzugehen. „Hier ist der Sport das Gegenbild einer falsch verstandenen Demokratie. Ehrenamtliche sind nicht Zuschauer, sondern Sie gestalten ihr Umfeld mit. Auch dies hat Effekte auf die Gesellschaft.“ Er sei hocherfreut, so Brechtken, dass Bewegungsräume integraler Bestandteil der städtischen Konversionspläne seien.
Für die Ehrung der Ehrenamtlichen waren in diesem Jahr Menschen ausgewählt worden, die sich im Sportleben der Stadt engagieren, so zum Beispiel Manfred Fürst, der 44 Mal das deutsche Sportabzeichen abgenommen hat, oder Irene Betz, die 1985 eine integrative Sportgruppe für behinderte und nicht behinderte Menschen gründete und diese bis heute leitet. Insgesamt wurden zwölf Personen ausgezeichnet.

In der Sonderausstellung auf der Ebene 3 des Rosengartens konnten sich die Besucher einen umfassenden Eindruck über das vielfältige Sportangebot in Mannheim verschaffen. Kinderballett, Fußballakrobatik, Cheerleeding-Shows und weiteres sorgten für viel Abwechslung. Und natürlich konnten sich auch die Besucher selbst bewegen: ob Trampolin, Steptanz, Wii-Bewegungsspiele oder erste Schritte auf der Slackline – alle Angebote wurden begeistert angenommen. Natürlich war auch Fred, das Maskottchen des Internationalen Deutschen Turnfestes, mit von der Partie.

Daneben wurde wie jedes Jahr ein unterhaltendes und informatives Programm geboten, das von über 200 Mannheimer Vereinen, Verbänden, Organisationen, Hochschulen und Unternehmen gemeinsam gestaltet wurde.
Zum guten Gelingen des Neujahrsempfangs haben in diesem Jahr die MVV Energie AG, Coca Cola, Dorint-Hotel, Eichbaum, RNF, GBG Mannheim und Stadtmarketing Mannheim GmbH beigetragen.