Kirchenpräsident zum Jahreswechsel: Wir sollen Menschen mit aufrechtem Gang werden

Besorgt gegenüber der wachsenden Gewalt gegenüber Christen in weiten Teilen der Welt hat sich Kirchenpräsident Christian Schad geäußert. Die Anschlagserie auf Christen im Norden Nigerias habe allein an Weihnachten mindestens zwölf Opfer gekostet und sei nur ein Beispiel für die wachsende Diskriminierung von Christen in Afrika und anderen Teilen der Welt, sagte Schad in seiner Predigt am Silvesterabend in der Marktkirche Bad Bergzabern.

Hass und ideologische Verblendung gebe es aber auch in der Bundesrepublik, betonte der Kirchenpräsident. Im zu Ende gehenden Jahr sei deutlich geworden, wie weit verzweigt der „Nationalsozialistische Untergrund“, die „Zwickauer Terrorzelle“ agiert habe. Im Namen einer rechtsextremen, rassistischen Ideologie seien ihre Mitglieder und Sympathisanten nicht zurück geschreckt, vor allem Mitbürger ausländischer Herkunft zu töten.

Angesichts unsäglichen Leids, von Krieg und Terror falle es schwer, an die Begleitung und Gegenwart Jesu Christi zu glauben. Christus aber herrsche nicht, indem er die Strippen der Geschichte ziehe, sondern sei da, „indem er der Bruder der Menschen wird“, sagte Schad. Jesus Christus sei das Mitleiden Gottes mit den Leiden dieser Welt. „Er war bei denen, die Gewalt leiden. Sein Geist ist ein Geist der Liebe, der Anteilnahme und der Demut; ein Geist auch, der verblendete Herzen reinigen, verändern, zur Buße bewegen will“, erklärte der Kirchenpräsident.

Bei jeder Jahreswende feierten Christen auch die Hoffnung, „dass sich etwas in uns wendet, sich wandelt und wir uns verwandeln; dass wir mehr und mehr zu dem werden, wozu wir bestimmt sind: zu Menschen mit aufrechtem Gang, zu freien Geschöpfen unter dem Himmel: dass wir mit uns stimmig werden“, sagte Schad.