Wer im schönen Klingenmünster auf der viel zu engen Weinstraße unterwegs ist, kann einen Schutzengel gut brauchen. Jetzt gibt es eine ganze Schar davon: Die Bürgerinitiative Klingenmünster (BIK) hat in der Vorweihnachtszeit entlang der gefährlichen Ortsdurchfahrt ein Dutzend hölzerne Himmelsboten aufgestellt.
Kreative Mitglieder der BI haben in einer „Engelswerkstatt“ die Figuren ausgesägt und bemalt. Welche Botschaft sie bringen, kann man den Sprüchen auf ihrem Engelgewand entnehmen. Zum Beispiel „Keine Engelsgeduld – Umgehung jetzt!“ oder „Stille Nacht!!!“ oder „Fahren Sie vorsichtig“.
Besonders die unzumutbare Situation der Fußgänger steht im Mittelpunkt der vorweihnachtlichen Aktion. An mehreren Stellen der B 48, zum Beispiel am evangelischen Kindergarten, gibt es keinen Bürgersteig. In anderen Bereichen ist das Trottoir so schmal, dass es mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator nicht befahren werden kann. Die Schutzengel weisen dreimal mit der Aufschrift „Enge(l)Stelle“ auf den Misstand hin oder sie fragen kurz und aussagekräftig „Gehsteig?!?“
Ein idealer Fußweg, auf dem sich auch Menschen begegnen können, sollte nach den Richtlinien der „Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen“ etwa 2,50 Meter breit sein. Darauf weist Bettina Burkhart aus dem BI-Vorstand hin. Von einer solchen komfortablen Breite können die Passanten in Klingenmünster nur träumen. Wo überhaupt ein Bürgersteig vorhanden ist, bietet er ungefähr 60 Zentimeter Platz – da muss man sich schon sehr „dünne machen“, um nicht mit riesigen Lastwagen und anderen Fahrzeugen in Kollision zu geraten.
Da die Ortsdurchfahrt in Klingenmünster nun einmal so ist, wie sie ist – viel zu schmal und sehr gefährlich – gibt es nach Auffassung der BIK nur eine Lösung des Problems: den baldigen Bau der geplanten Umgehungsstraße. Im kommenden Jahr hoffen sie Bürgerinitiativler, diesem Ziel einen großen Schritt näher zu kommen, da mit der Eröffnung der Planfeststellung zu rechnen ist.