Beim 31. Pfälzer Gemüsebautag in Mutterstadt hat Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken die positive Dynamik des Gemüsebaus im Land hervorgehoben: „Beim Freilandgemüse gehört Rheinland-Pfalz zu den Top 3 in Deutschland. Bei Radieschen, Feldsalat, Kopfsalat, Blumenkohl und Speisezwiebeln sind wir Marktführer.“ Mit einem Produktionswert von rund 300 Millionen Euro jährlich trage der überwiegend in der Pfalz angesiedelte Gemüsebau erheblich zur Wertschöpfung bei. Rund 500 Betriebe bewirtschaften über 18.500 Hektar. In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe sich die Anbaufläche verdoppelt.
„Strategieplan 2020“, so das Motto der Fachtagung, die das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz zusammen mit dem Fachverband Gemüse im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd veranstalteten. Ministerin Höfken kündigte an, dass die Landesregierung die Gemüsebauern bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien insbesondere bei der Vermarktung begleiten werde. Das in Neustadt angesiedelte DLR stehe den Landwirten und Verbänden mit seinen Bildungsangeboten, seiner Beratung und Forschung als kompetenter Partner zur Seite.
„Die Landwirtschaft nutzt wie keine andere Branche die natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Luft, um qualitativ hochwertige Lebens- und Genussmittel zu erzeugen“, sagte Höfken. Sie betonte dass auch der Gemüsebau eine hohe Verantwortung für den Boden- und Gewässerschutz trage. „Die neuen Pflanzenschutzstrategien auf Bundes- und EU-Ebene haben zum Ziel, den Pflanzenschutz nachhaltig zu gestalten, um damit die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und den Naturhaushalt zu minimieren“, betonte die Ministerin. Ein gezielterer Einsatz von weniger kritischen Pflanzenschutzmitteln sei notwendig. Höfken. „In Rheinland-Pfalz arbeiten wir daran, diese Aufgaben umzusetzen und die Bauern dabei zu unterstützen.“ Auch im Gemüsebau müssten gute Ansätze wie der Anbau weniger anfälliger Sorten, der Einsatz von Kulturschutznetzen oder mechanische Verfahren der Unkrautregulierung angewandt werden. Der ökologische Landbau erfülle diese Anforderungen bereits heute.
Einsparpotenzial sieht die Ministerin auch bei der Düngung: „Forschungsergebnisse aus Rheinland-Pfalz belegen, dass Gemüsebauern mit 20 bis 30 Prozent weniger Stickstoff auskommen können.“ Vielversprechend sei das Projekt „Düngung und Wassermanagement im Gemüsebau“, das die Agrar- und Wasserwirtschaftsverwaltung gemeinsam mit der Berufsverband und den Vermarktungseinrichtungen plane. Hier gehe es darum, Maßnahmen zum Gewässerschutz zu entwickeln und auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen.