Aufmerksame Besucher des Mehrgenerationenhauses (MGH) haben sie vielleicht schon entdeckt: Eine neue Urkunde schmückt seit einigen Wochen die Wand. Das MGH hat sich mit seiner Taschengeldbörse beim Wettbewerb „Lebendige Nachbarschaft in Rheinland Pfalz“ beworben, den das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Rahmen der „Aktionswoche Wohnen 2012“ veranstaltete.
Die Jury fand: Die Taschengeldbörse ist ein beispielgebendes Projekt nachbarschaftlichen Engagements. In Mainz überreichte Ministerin Malu Dreyer die Anerkennung an Jana Schellroth, Leiterin des MGH, und Projektleiterin Angelika Keßler.
Rund 50 Jugendliche engagieren sich derzeit in der Taschengeldbörse, die mittlerweile auf ein fünfjähriges Bestehen zurückblicken kann. Sie putzen Fenster, gehen einkaufen oder lösen Probleme mit dem PC. Sie erledigen Gartenarbeit und mit entsprechender Erfahrung werden sie auch zum Babysitten vermittelt. Auf diese Weise ermöglicht die Taschengeldbörse die aktive Begegnung von Jung und Alt. „Das hat schon häufig dazu geführt“, so Keßler, „dass das Engagement auch außerhalb der Taschengeldbörse Nachahmer unter den Jugendlichen fand“.
„Lebendige Nachbarschaft“ meint nicht nur den netten Nachbarn, der die Post reinholt oder die Blumen gießt, sondern Initiativen, die sich mit generationenübergreifender Hilfe für ein selbstbestimmtes Leben vor Ort einsetzen. „Um Wohnen und Pflege zuhause zu ermöglichen“, so Ministerin Dreyer, „bedarf es eines eng vernetzten Hilfesystems, das aus einem Mix aus ehrenamtlicher und professioneller Hilfe bestehen muss“. Dreyer hob hervor, dass die ausgezeichneten Projekte andere dazu ermutigen sollen, nachbarschaftliches Engagement und Netzwerke zu entwickeln.
Familien oder Senioren, die Unterstützung benötigen, oder Jugendliche, die mitmachen wollen, können sich montags von 14 bis 15:30 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Speyer Nord melden. Telefonisch ist die Taschengeldbörse unter 06232/6001867 erreichbar.