Die Stadt Heidelberg erhält die Möglichkeit, nach Abzug der US-Armee die gesamten Konversionsflächen in der Stadt direkt anzukaufen – inklusive der Wohngebiete. Dieser Punkt war strittig zwischen der Stadt Heidelberg und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der Fläche. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner informierte den Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung über diesen aktuellen Verhandlungsstand.
„Wir haben damit unser erstes Verhandlungsziel erreicht“, freute sich Dr. Würzner. „Jetzt geht es an den nächsten offenen Punkt: die Frage der Preisbildung.“ Der Gemeinderat beschloss in diesem Zusammenhang einstimmig eine Resolution an den Deutschen Bundestag, nach der die BImA bei der Verwertung von Konversionsflächen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch strukturpolitische Ziele verfolgen soll. OB Dr. Würzner dankte dem Gemeinderat „für dieses starke Signal, das uns in den anstehenden Preisverhandlungen mit der BImA unterstützt.“
Die BImA hatte der Stadt im September zugesagt, rund achtzig Prozent der Konversionsfläche als militärisch genutzt einzustufen und damit der Stadt ein Vorkaufsrecht einzuräumen. Der Vorteil: Die Stadt verhindert mit diesem Vorkaufsrecht, dass die Flächen europaweit ausgeschrieben und an den Meistbietenden verkauft werden. Bei den sogenannten „housing areas“, den Wohngebieten der Soldatenfamilien, aber hatte die BImA bislang die Ansicht vertreten, dass der Stadt kein Vorkaufsrecht vor anderen Interessenten zustehe. Die Stadt hat hierzu nachverhandelt und hat ihr Anliegen über den Städtetag und über Bundestagsabgeordnete in die Bundespolitik eingespeist.