„Es ist einfach wichtig, die Potentiale, die in der Region vorhanden sind, aufzuzeigen. Wenn es darum geht, wie man die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft annimmt, ist das Rote Kreuz mit seinen Projekten, dem DRK-Patientenhotel am Ebertpark und dem „Kompetenzzentrum Demenz-Pflegeheim „In der Melm“ auf einem guten Weg“, meinte Dr. Claus Peinemann, Referent für Regionalplanung vom Verband Region Rhein-Neckar, dem Veranstalter der Demografiewoche in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Vom 11. bis 18. Oktober 2012 werden insgesamt 445 Veranstaltungen von Nordhessen bis in an die französische Grenze und vom Pfälzer Wald bis in den Odenwald angeboten.
Tag der offenen Tür und Start der Vortragsreihe „Medizinischer Herbst im DRK-Patientenhotel am Ebertpark“
Das DRK-Patientenhotel am Ebertpark präsentierte sich am Samstag, 13. Oktober 2012, mit einem zweiten Tag der offenen Tür. Führungen durch das Haus mit 55 Zimmern und der Start der Vortragsreihe „Medizinischer Herbst im DRK-Patientenhotel am Ebertpark“ waren der Besuchermagnet.
Professor Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke-Früherkeunnung Darmkrebs Ludwigshafenen zog mit seinem Auftaktvortrag „ Darmkrebs-Welche Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung gibt es heute und in der nahen Zukunft“ die Besucher in seinen Bann. „Jährlich erkranken zirka 65 000 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs. Unbehandelt führt Darmkrebs meist in rund 12 Monaten zum Tod“, sagte der Professor und warb die Vorsorgeuntersuchungen – wie Okkultbluttest und Früherkennungs-Darmspiegelung – durchführen zu lassen. Besonders ergreifend waren die ganz persönlichen Erfahrungen des Darmkrebspatienten Armin Ruth mit Chemo- und Strahlentherapie. Er verglich die Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen mit dem TÜV eines Autos. Mit dem Stück „Alarm im Darm“ setzten die beiden Schauspieler Coralie Wolff und Jörg Hummel vom VorsorgTheater die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung in Szene.
„Wenn jeder der Besucher nach dieser Veranstaltung die Darmkrebsvorsorge ernst nimmt, dann ist das ein großer Erfolg“, meinte Pia Edinger, Geschäftsführerin der Stiftung LebensBlicke.
Über das Thema „Ist Neurodermitis heilbar?“ sprach Dr. Astrid Larsen vom Deutschen Zentrum für Individualmedizin und berichtete über die AHIT-Therapie. „Neurodermitis ist eine schubweise verlaufende Krankheit und kann besiegt werden“, meinte die Ärztin, die ihre Patienten ganzheitlich behandelt.
„Die Situation, wenn man nicht mehr handeln kann, betrifft alte und junge Menschen. Ein Unfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall kann jeden in eine rechtlich schwierige Situation bringen“, erklärte Rechtsanwalt Hans-Helmut Fensterer, der über Betreuungsrecht, Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung referierte.
Über „Alternative Wohnformen“ wie Quartiers- und Nachbarschaftstreffs sowie technisch-soziale Assistenzsysteme berichtete Professor Dr. Annette Spellerberg, Stadtsoziologin der TU Kaiserslautern.
Informationen zum Sozialen Service und ein Erste Hilfe-Kurs für Senioren rundeten das Angebot ab. „Ich finde es toll, was das Rote Kreuz alles bietet. Das Hotel mit der medizinischen Betreuung ist sicher ganz wichtig für alleinstehende Personen“, meinte eine Besucherin.
Kulinarische Zeitreise Anziehungsmagnet beim Tag der Begegnung im DRK-Pflegeheim „In der Melm“
Der Tag der Begegnung im DRK-Pflegeheim “In der Melm“ sorgte am Sonntag, 14. Oktober 2012 für viel Freude bei den Bewohnern, Anwohnern und zahlreichen Interessierten.
Ein besonderer Gaumenschmaus war die kulinarischen Zeitreise beim Fingerfood-Themen-Büffet. Die Köche des Caterers „Genuss & Harmonie“, die im Pflegeheim täglich frisch kochen, bewiesen ihr Können. So gab es nicht nur den Party-Käse-Igel aus den 1950er Jahren, sondern auch Hawaii-Toast und gefüllte Eier aus den 1960er Jahren, die Tomaten-Mozarella-Spieße aus den 80er und die Quiche Lorraine aus den 1990er. Auf jeden Fall sorgte das leckere Essen für Gesprächsstoff über die guten alten Zeiten.
Neben den Führungen durch das Haus, einem Kompetenzzentrum für Demenz, gab es ein abwechslungsreiches Informationsprogramm mit einer Multivisions-Show über kultursensible Pflege, Beratung zur individuellen Pflegesituation sowie die Bedeutung einer wertschätzenden Demenzbetreuung. Informationen zum Hausnotruf und dem Menü-Service rundeten das Angebot ab.
„Das ist ein wirklich helles, freundliches Haus. Der Garten ist wunderbar, fast wie ein Park“, meinte eine Besucherin. „Unser Konzept bezüglich der Demenzbetreuung ist in Ludwigshafen einmalig“, ergänzte Helga Sommer, Pflegedienstleitung.
„Die Menschen waren sehr aufgeschlossen. Der demografische Wandel wird unsere Gesellschaft verändern. Wir sind bereit, uns diesen Aufgaben mit unseren Kompetenzen im Umgang mit Demenz zu stellen. Die Demografiewoche war ein toller Anstoß. Jetzt müssen Kooperationen und Netzwerke – auch mit der Wirtschaft – erfolgen, damit unsere Metropolregion Rhein-Neckar wettbewerbsfähig bleibt“, resümierte Heimleiter Jürgen Stephan.