Der „Zug der Erinnerung“ mit der Ausstellung über die Deportation der Kinder aus Deutschland und Europa in der Zeit des Dritten Reiches wird in der Zeit vom 25. bis 27. Oktober Halt in Haßloch machen. An diesen Tagen werden die weiterführenden Schulen in Haßloch und zahlreiche Gruppierungen den Zug besuchen.
Für die Öffentlichkeit ist er am Donnerstag und Freitag in der Zeit von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr und am Samstag von 8.30 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
Die Veranstalter des Haßlocher Aufenthaltes, das Hannah-Arendt-Gymnasium, die Realschule Plus und die Gemeinde Haßloch sind mit der großen Resonanz des Projektes, das mit einem umfangreichen Rahmenprogramm verschiedener Gruppierungen in Haßloch verbunden ist, über aus zufrieden. „Das Begleitprogramm mit zahlreichen Ausstellungen und Vorträgen, aber auch Konzerten gegen Rechtsextremismus ist außerordentlich vielfältig und interessant und zeigt das ernsthafte Interesse vieler, nicht nur politischer Gruppierungen in Haßloch, an einer angemessenen Aufarbeitung der Geschehnisse im Dritten Reich“, so Bürgermeister Hans-Ulrich Ihlenfeld, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat.
Am Donnerstag, den 25. Oktober 2012 lädt die Gemeinde Haßloch gemeinsam mit den weiteren Veranstaltern zu einer Eröffnungsveranstaltung und einem Konzert mit dem Klezmer Quartett Heidelberg in das Kulturviereck in der Gillergasse 14 ein. Eingeladen sind alle Unterstützer des Projektes, alle Veranstalter des Rahmenprogramms sowie Mandatsträger und Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.
Der Abend, der nur von wenigen Reden begleitet sein wird, bietet Gelegenheit zum Gedankenaustausch zu den Eindrücken der Ausstellung des Zuges und zum Rahmenprogramm. Der Abend soll aber auch ein Dankeschön sein für das große Engagement für das Projekt mit der Musik des Klezmer Quartetts Heidelberg.
Mit ganz unterschiedlichen Klängen und Stimmungslagen bietet die Musik Einblicke in die jüdische Kultur. Das „5-köpfige“ Klezmer Quartett Heidelberg ist weit über die Grenzen der Region hinaus im gesamten süddeutschen Raum, aber auch in der Schweiz und in Frankreich bekannt. Für die Veranstaltung wird kein Eintritt erhoben. Zur Deckung der Unkosten wird aber um eine angemessene Spende gebeten.
Die Ausstellung des Zuges wird am 25. Oktober um 10.00 Uhr auf dem Bahnsteig am Bahnhof erfolgen in Anwesenheit von Schülern und der Schulvertreter. Der Jugendgemeinderat veranstaltet am Eröffnungstag ebenfalls ab 18.00 Uhr ein Konzert, unter anderem mit den Gruppen „Jericho“ und „Rote Raben“.
Der „Zug der Erinnerung“, getragen vom gleichnamigen Verein, macht in diesem Monat an insgesamt 6 Orten in der Pfalz Halt. Neben Haßloch wird die Ausstellung in Landau, Germersheim, Schifferstadt, Neustadt an der Weinstraße und Pirmasens gezeigt.
In Haßloch beteiligen sich am Rahmenprogramm neben politischen Parteien der Jugendgemeinderat, der DGB Haßloch, die Kirchen, die Schulen, Naturfreunde, der Freundeskreis jüdischer Mitbürger und weitere Gruppierungen. Insbesondere die Matinee-Veranstaltungen des Freundeskreises jüdischer Mitbürger, in denen über das Schicksal der ehemaligen jüdischen Mitbürger, deren Leben in Haßloch und über die freundschaftlichen Verbindungen seit 1988 berichtet wurde, sind auf großes Interesse gestoßen. Ergänzend zu diesem Programm begleiten die Schulen im Unterricht das Thema und führen eine Reihe von Zeitzeugengesprächen auch mit älteren Haßlocher Bürgern durch.
Zur Finanzierung des Rahmenprogramms wird um weitere Spenden auf das Konto des Freundeskreises des Hannah-Arendt-Gymnasiums e.V. gebeten (Konto-Nr. 1012558, Sparkasse Rhein-Haardt, BLZ: 54651240, Verwendungszweck: „Zug der Erinnerung“)
Der Aufenthalt des Zuges findet in Kooperation und mit finanzieller Beteiligung des Bildungsministeriums Rheinland-Pfalz und des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt.
Haßloch, 22. Oktober 2012
(Hans-Ulrich Ihlenfeld)