Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Oktober 2012 um 6,7 Punkte gestiegen und stehen nun bei minus 11,5 Punkten. Dies ist der zweite Anstieg des Indikators in Folge. Der gestiegene Saldo des Indikators zeigt, dass sich die konjunkturellen Risiken für Deutschland aus Sicht der Finanzmarktexperten etwas reduziert haben. Hierzu dürfte beigetragen haben, dass die Unsicherheit an den Finanzmärkten in den letzten Wochen abgenommen hat.
Zwar rechnen immer noch etwas mehr Finanzmarktexperten mit einer weiteren Abkühlung als mit einer Verbesserung der deutschen Konjunktur, aber im Vergleich zum Vormonat ist ihr Anteil erneut zurück gegangen. Allerdings geht fast die Hälfte (45,5 Prozent) der Finanzmarktexperten davon aus, dass die gegenwärtige wirtschaftliche Lage auf Sicht von sechs Monaten unverändert bleiben wird.
Einschätzung der aktuellen Lage
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland ist im Oktober schwächer als im Vormonat. Der entsprechende Indikator fällt um 2,6 Punkte und notiert nun bei 10,0 Punkten.
Eurozone
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Oktober nahezu unverändert geblieben. Der entsprechende Indikator steigt um +2,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 1,4 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ist im Oktober ebenfalls praktisch unverändert und befindet sich nun bei minus 79,4 Punkten (minus 3,1 Punkte zum Vormonat).
Die ZEW-Konjunkturerwartungen
Monatlich werden vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Finanzmarktexperten zu ihrer Konjunkturerwartung befragt. An der Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests vom 01.10.- 15.10.2012 haben sich 288 Personen beteiligt. Diese Experten sind beispielsweise Analysten, Portfoliomanager oder Bankvolkswirte.
Dieses qualitative, makroökonomische Befragung lässt folgende Beurteilungen der Konjunkturerwartungen zu: „verbessern“, „gleich bleiben“ oder „verschlechtern“. Die Beurteilung der aktuellen Lage lässt die Antworten „gut“, normal“ oder schlecht zu. Ergebnisse beider Befragungen sollten miteinander verglichen werden.
Der sog. „ZWE-Index“ ist hierbei das Resultat der Frage nach den Erwartungen für Deutschland. Der erfragte Erwartungshorizont erstreckt sich über die 6 Folgemonate. Der Index stellt dann den Saldo der positiven und negativen Antworten dar.
Beispiel: 21,5% („verbessern“) – 33,0% („verschlechtern) = -11,5.