Die mutmaßlich kleinste Schule der Stadt hat größtes Lob aus berufenem Munde erfahren: Das Landesinstitut für Schulentwicklung hat die an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) beheimatete "Schule für Kranke" genauer unter die Lupe genommen und dabei einen hervorragenden Eindruck gewonnen. In 11 von 22 bewerteten Faktoren wurde dieser nicht ganz alltäglichen Bildungseinrichtung das Best-Merkmal "Exzellenzstufe" zuerkannt – eine eindrucksvolle Bestätigung für die Arbeit von Schulleiter Thomas Spiegel und seinem Kollegium.
Zu den Kriterien, die bei der Beurteilung eine Rolle spielten, gehören beispielsweise ein förderliches Unterrichtsklima, fachlich versierte Lehrkräfte und die Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb der Schule, also beispielsweise mit den "Heimatschulen" der erkrankten Kinder.
Die Schule für Kranke am Mannheimer Universitätsklinikum sorgt mit ihren zehn Lehrerinnen und Lehrern schultypübergreifend dafür, dass Kinder während eines länger dauernden Krankenhausaufenthalts nicht den Anschluss an den Schulstoff verpassen. Der Unterricht am Krankenbett findet in den so genannten Kernfächern statt, also beispielsweise in Mathematik und Deutsch.
Die durchschnittlich etwa 40 Schülerinnen und Schüler bekommen Noten, doch nehmen die Lehrkräfte auf den Gesundheitszustand und auf anstehende Untersuchungen oder Therapien besondere Rücksicht. Formal handelt es sich bei dieser nicht ganz alltäglichen Bildungseinrichtung um eine Sonderschule. Thomas Spiegel ist seit 2009 ihr Leiter, eine Aufgabe, die zuvor mehr als zwei Jahrzehnte lang Brigitte Paschedag innehatte.
"Über die Ergebnisse dieser Evaluation, also der Begutachtung unserer Arbeit, haben wir uns sehr gefreut," so Schulleiter Spiegel. "Offenkundig deckt sich unsere Art, ganz individuell auf die Bedürfnisse der uns anvertrauten Kinder einzugehen, mit den an uns gerichteten hohen Erwartungen." Von seinen Kolleginnen und Kollegen werde durch die Besonderheiten dieser Schule einiges abverlangt – etwa die Fähigkeit, sich ständig und rasch auf immer neue Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunft einzustellen. Gleichwohl liege gerade in dieser ganz vielfältigen schulischen Herkunft eben auch eine besondere pädagogische Herausforderung.
Diese Schule leiste keine "Arbeit von der Stange", bekräftigt Alfred Dänzer, Geschäftsführer des Mannheimer Universitätsklinikums, in einem persönlichen Glückwunsch. Die ausgezeichnete Bewertung der Schule für Kranke durch die Fachaufsicht bestätige ihn in der Ansicht, hier einen so verlässlichen wie hilfreichen Partner an Bord zu haben.