Erfahrener Unfallchirurg wird an den Neckar-Odenwald-Kliniken Nachfolger von Dr. Jumel

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Am 15. Oktober 2012 tritt Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Kock die Nachfolge des Ende Mai verstorbenen Chefarztes Dr. med. Philippe Jumel an. Der aus Westfalen stammende Unfallchirurg übernimmt in Mosbach und Buchen die Leitung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden der Kliniken, Landrat Dr. Achim Brötel, ist diese Neubesetzung „… eine glückliche Fügung, die es uns erlaubt, anstehende Aufgaben mit Zuversicht anzupacken. Mit Herrn Prof. Kock haben wir eine hoch kompetente, tatkräftige und gleichzeitig besonnene Führungskraft für die Neckar-Odenwald-Kliniken gewinnen können.“

Hans-Jürgen Kock wurde am 17. Oktober 1958 in Iserlohn bei Dortmund geboren. Er absolvierte sein Medizinstudium in den Jahren 1979-1986 in Berlin, Kiel und Durban/Südafrika. Den Abschluss bildeten das Staatsexamen und die Promotion. Die darauf folgende Facharztausbildung am Universitätsklinikum Essen vollendete Kock 1996 mit einer Habilitation im Fach Unfallchirurgie. Im Rahmen einer Managementausbildung bei der Merck Biomaterial GmbH in Darmstadt arbeitete er intensiv mit Biomaterialien, die bei der Endoprothetik (Gelenkersatz) ihren Einsatz finden, wenn menschliches Material schadhaft geworden ist. 1993 gehörte Kock zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Biomaterialien. Mit dem Arbeitsgebiet der Endoprothetik machte er sich insbesondere in den Jahren 2001 bis 2004 als 1. Oberarzt an der Uniklinik Heidelberg vertraut. Seine erste Chefarztposition übernahm er 2005 mit der Leitung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in den Hochtaunus-Kliniken. Interessanter Weise war die dortige Struktur durch die Aufteilung der Kliniken in zwei Standorte (Bad Homburg und Usingen) mit der Struktur der Neckar-Odenwald-Kliniken vergleichbar. Prof. Kock ist verheiratet und Vater von vier Söhnen sowie einer Pflegetochter.

Ein verantwortungs- und führungsbewusster Teamplayer
Der neue Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie weiß um die allseits geschätzte Persönlichkeit und die große Leistung seines Vorgängers Dr. Jumel: „Er war ein ganz besonderer Mensch und Arzt, der an den Neckar-Odenwald-Kliniken neue Strukturen und in seiner Klinik ein tolles Team aufgebaut hat. Es ist mein Anspruch, die Klinik in seinem Sinne weiter zu entwickeln und dabei auf eine partnerschaftlich orientierte Teamarbeit mit so kompetenten Kollegen wie Dr. Rainer Merkel, Dr. Reiser und Dr. Kerbel in Mosbach sowie Chefarzt Dr. Zeugner, Frau Dr. Adler und Herr Dr. Zlatkov in Buchen zu setzen.“
Im Rahmen seiner Ausbildung und beruflichen Laufbahn schuf sich Prof. Kock ausgewiesene Expertisen in den Bereichen Unfallchirurgie, Endoprothetik (Knie, Hüfte, Schultern), Chirurgie der großen Gelenke, Alterstraumata (häufiger Einsatz von Biomaterialien) sowie Kindertraumatologie. Auf seine Ziele angesprochen, zeigt Prof. Kock eine sympathische Erdung und Scheu vor großen Worten: „Wenn wir fachlich und handwerklich die gleichbleibend hohe Qualität bringen, die man von uns erwarten darf, und wenn im Kontakt untereinander beziehungsweise mit den Patienten die Mitmenschlichkeit eine starke Säule wird, dann sollte es im Einzugsgebiet der Neckar-Odenwald-Kliniken kaum das Bedürfnis geben, sich woanders behandeln zu lassen. Meine Ziele in einem Satz: Ich möchte als Chefarzt in einer Klinik arbeiten, in der ich mich im Falle der Notwendigkeit selbst gerne behandeln lassen würde. Als erfahrener Chef muss ich nicht überall meinen Senf dazu geben. Die Wertschätzung meines Teams zeige ich auch dadurch, in dem ich ‚machen lasse’ und mich bei fachlichen Problemen nach Möglichkeit austausche. Anderseits habe ich in meiner Position aber auch darauf zu achten, dass wir als Organisation tadellos funktionieren.“

Pragmatiker mit Managementqualitäten und ethischen Prinzipien
Prof. Kock begreift es als Herausforderung, eine optimale medizinische Versorgung mit den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit zu vereinbaren. Er weiß, dass es für eine Klinik im ländlichen Raum als Grund- und Regelversorger nicht einfach ist, schwarze Zahlen zu schreiben, lobt den von den Neckar-Odenwald-Kliniken diesbezüglich eingeschlagenen Weg aber deutlich: „Meine ersten Eindrücke sind sehr positiv. Ich erlebe eine hohe medizinische Qualität, bei der die Grund- und Regelversorgung nicht nur gewährleistet-, sondern um einige sehr interessante Leistungsangebote überschritten wird. Mir ist es auch sehr wichtig, dass der Standort Mosbach den Status eines Lehrkrankenhauses einnimmt. Ich bilde gerne aus, weil ich den Beruf des Arztes auch nach vielen Jahren noch genauso hoch schätze wie am ersten Tag. Diese Faszination gebe ich gerne weiter.“
Neben dem medizinischen Fachwissen sind es für Prof. Kock auch ethische und soziale Orientierungen, die in die Ausbildung einfließen sollten. Er sieht sich diesbezüglich vier großen „Ds“ verpflichtet: Demut, Dankbarkeit, Diskretion und Disziplin. Dem entsprechend lautet seine Antwort auf die Frage, was ein „guter Tag“ für ihn darstelle: „ Ein guter Tag ist für mich dann, wenn ich erlebe, dass es einem Patienten besser geht als am Tag zuvor.“