Ein landesweites Herzregister soll dazu beitragen, die Versorgung bei Herzinfarkten im Land weiter zu verbessern, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz ankündigte.
„Der Herzinfarkt ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Wenn auch die Herzinfarktsterblichkeit in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist, gibt es dennoch große regionale Unterschiede“, sagte die Ministerin. Das Herzregister soll wichtige Informationen darüber liefern, wo und welcher Handlungsbedarf regional besteht. Ihr Ministerium stellte gemeinsam mit Vertretern der Stiftung „Institut für Herzinfarktforschung“ und des Klinikums Ludwigshafen das Herzinfarktregister MIR-RLP (MyokardInfarktRegister) im Rahmen einer Fachveranstaltung heute in Ludwigshafen vor.
Seit ungefähr 30 Jahren sinke der Anteil der Menschen, die an einer Herzerkrankung sterben, sagte die Ministerin. Zum einen verändere sich das Risikoverhalten der Menschen, zum anderen habe sich die Behandlung des akuten Infarkts deutlich verbessert. In Rheinland-Pfalz werden pro Jahr etwa 12.000 Menschen wegen eines Herzinfarktes im Krankenhaus behandelt. Etwa 3.500 Menschen sterben hierzulande jährlich an einem Herzinfarkt. Die Herzinfarkt-Sterblichkeit in Rheinland-Pfalz hat sich seit dem Jahr 2000 deutlich verringert, und zwar bei Männern um 27 Prozent und bei Frauen um 21 Prozent. Gleichwohl wurde im Bundesdurchschnitt im gleichen Zeitraum ein noch deutlicherer Rückgang festgestellt.
„Das ist für uns Anlass, ein flächendeckendes Herzregister einzurichten, das möglichst alle Krankenhäuser mit einer Fachrichtung Innere Medizin umfasst, derzeit rund 60. Auch kleinere Krankenhäuser sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen“, sagte die Ministerin. Mit dem Register sollen die Zahl der Fälle, die Zeitabläufe bis zur Therapie, die Art der Behandlung und die Zeiten, bis die Patienten im Krankenhaus sind, erfasst werden. Ziel ist es, Therapieempfehlungen im klinischen Alltag zu geben, Schnittstellenprobleme auch im Zusammenhang mit Ärzten und Rettungsdienst zu erkennen und Netzwerke zur besseren Versorgung zu bilden. „Denn vor allem das enge Zusammenwirken aller an der Behandlung von Herzinfarktpatienten beteiligten Partner ist von elementarer Bedeutung“, so die Ministerin.
Das Herzregister füge sich ein in eine Reihe von Maßnahmen des Landes und weiterer Partner zur Verbesserung der Prävention, Diagnose und Behandlung des Herzinfarktes. So hätten sich beispielsweise mit einem Netzwerk in Ludwigshafen und der Stiftung ‚Mainzer Herz’ regionale Initiativen herausgebildet, um die Herzinfarktversorgung zu verbessern. Das Land habe zusätzliche kardiologische Schwerpunkte ausgewiesen. Im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft gebe es verschiedene Projekte zur Versorgung von Risikopatienten, und auch die Einrichtung so genannter Chest-Pain-Units zur Untersuchung des Brustschmerzes als niedrigschwelliges Notfallangebot an allen großen Krankenhäusern sei ein wichtiger Baustein einer verbesserten Versorgung, sagte die Ministerin.