Geschöpfe der Nacht stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Erlebnistags im Wildpark Rheingönheim. Dieser findet am Sonntag, 16. September, zwischen 11 und 18 Uhr statt. Zeitgleich wird eine multimediale Fledermaus-Ausstellung eröffnet. "Auch bei der neunten Auflage des Erlebnistages gibt es wieder zahlreiche Angebote für Erwachsene und Kinder.
Für jeden Geschmack ist etwas dabei," sagte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger am Donnerstag, 13. September 2012, bei einer Pressekonferenz, bei der er das Programm vorstellte. Ortsvorsteherin Ursula Jung wird den Erlebnistag am Sonntag um 11.30 Uhr, eröffnen.
Eingefleischten Wildparkbesuchern dürfte Imker Klaus Eisele bekannt sein. Bei bisherigen Erlebnistagen hat er Interessierten die Welt der Insekten näher gebracht. Dieses Mal beschäftigt er sich mit größeren Tieren, nämlich mit Fledermäusen. Eisele ist es gelungen, eine 120 Quadratmeter große, multimediale Wander-Ausstellung des Naturschutzbunds (NABU) Rheinland-Pfalz mit zahlreichen Informationen über die nachtaktiven Tiere ins Haus der Naturpädagogik zu holen. Die Ausstellung wurde von Dr. Andreas Kiefer und Dr. Saskia Wöhl konzipiert und besteht aus zwei Teilen. Im ersten wird auf 14 Tafeln den Besucherinnen und Besuchern die Welt der Fledermäuse näher gebracht. Dabei gibt es unter anderem Informationen über die in Rheinland-Pfalz heimischen Arten, ihre Gewohnheiten und darüber, was man zum Schutz der Tiere tun kann. Im zweiten Teil geht es um das Naturschutzprojekt "Mayener Grubenfeld", das seit 2007 vom NABU Rheinland-Pfalz in Mayen in der Nähe von Koblenz durchgeführt wird. Das Gebiet zählt zu den wichtigsten Winterquartieren für Fledermäuse in Europa.
16 Arten sind dort nachgewiesen. Zusätzlich zu den Infotafeln enthält die Ausstellung multimediale Komponenten. So sind beispielsweise Rufe der Säugetiere zu hören und wer möchte, kann sich einen Film über die mit Flughäuten ausgestatteten Tiere anschauen. Außerdem gibt es eine begehbare Höhle. Wer dort durch die Gucklöcher schaut, sieht zwar keine echten Fledermäuse, darf jedoch auf gute Fotografien und hochwertige Präparate gespannt sein. Der Eintritt zur Ausstellung beträgt am Erlebnistag einen Euro (Kinder dürfen umsonst hinein), ansonsten zwei Euro (Kinder bis sechs Jahre frei).
Ellen Schlomka und Lucy Zmuda nähern sich dem Thema auf kreative Weise und wollen mit Kindern gemeinsam Fledermäuse basteln. Danach können sich Mädchen und Jungen zum Beispiel noch von Heike Thudium schminken lassen.
Brigitte Kunze hat sich für Kinder etwas Besonderes ausgedacht: ein Lapplandlager an der Luchswiese. Hier erfahren die jungen Gäste einiges über die Kultur der Sami, also der Bewohner Lapplands, ganz im Norden Skandinaviens. Das Lager war bereits im Mai im Wildpark zu sehen. Damals war ein Rentier die Attraktion, das auch beim Erlebnistag natürlich nicht fehlen darf.
Wie es sich für einen Tierpark gehört, dürfen Besucherinnen und Besucher Tieren ganz nah kommen. Gelegenheit haben sie dazu auch beim Angebot "Mit dem Esel durch den Wildpark" und beim Wandern gemeinsam mit Lamas. Aber auch die beliebten Planwagen-Fahrten werden wieder angeboten.
Förster Alfred Beck führt die Gäste um 13.30 und 15.30 Uhr durch den Wildpark und erläutert Wissenswertes zu dessen Flora und Fauna. Interessierte treffen sich hierzu am Streichelzoo. Ingrid Frühauf und Pia Ternes von der Kreisgruppe Ludwigshafen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) bringen beim Angebot "Naturerfahrung für Kinder und Erwachsene" den Besucherinnen und -besuchern die Natur näher. Franz Stalla vom Förderverein des Parks steht an der Vogelstation bereit und hat Informationen über die Vogelwelt des Wildparks und das Landschaftsschutzgebiet Pfälzer Rheinauen. In der Erlebnisschule Wald und Wild treffen die Gäste auf Jäger der Kreisgruppe Ludwigshafen im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. An Infoständen informieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wildparks über Tierpatenschaften sowie Barbara Esser vom Theater im Pfalzbau und Georg Waßmuth vom NABU jeweils über die Angebote ihrer Institutionen. Michael Rogall vom Förderverein Archäologiepark Rheingönheim entführt die Gäste in die Vergangenheit, wenn er "Römische Aspekte" vorstellt.
Kulinarisch gibt es auch wieder etwas zu erleben. Neben der üblichen Bewirtung durch das Team des Fördervereins des Wildparks bietet Brigitte Plobner Köstlichkeiten aus dem Holzbackofen an.
Wildparkmaskottchen Nico Nuss und Nils Nager, das Maskottchen der Tageszeitung "Die Rheinpfalz", sind auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie und freuen sich auf die kleinen Gäste. Denen zeigt Zauberer Reiner Fröhlig übrigens seine Tricks. Angebote wie Filzen, "Fühl- und Perlenfang" sowie naturpädagogische Spiele in der Waldschule runden den Familientag ab.
Damit die Besucherinnen und Besucher problemlos den Wildpark erreichen, wird von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr der Traktor, der von John Deere gespendet wurde, zwischen der Endschleife Rheingönheim und dem Wildpark eingesetzt. Der Eintritt in Höhe von zwei Euro wird von Mitgliedern des Fördervereins eingesammelt. Rheinpfalz-Card-Besitzer zahlen einen Euro Eintritt, Kinder kommen an diesem Tag umsonst in den Park.
Auszeichnung durch NABU Rheinland-Pfalz
Bei der Pressekonferenz am Donnerstag nahm Umweltdezernent Klaus Dillinger stellvertretend für die Stadt Ludwigshafen auch eine Auszeichnung vom NABU Rheinland-Pfalz vertreten durch den Vorsitzenden Siegfried Schuch und Diplom-Biologin Cosima Lindemann entgegen. Lindemann ist die Projektleiterin desselben. "Fledermäuse willkommen" heißt eine Aktion des NABU, die vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz gefördert wird. Das Umweltministerium wurde vertreten von Dr. Michael Hofmann, Abteilungsleiter Nachhaltige Entwicklung und Naturschutz. Unterstützt wird das Projekt zudem von den ehrenamtlichen Fledermausschützern des Arbeitskreises Fledermausschutz Rheinland-Pfalz. Bei dem Projekt werden fledermausfreundliche Gebäude oder sonstige herausragende Fledermausquartiere im gesamten Bundesland mit einer entsprechenden Plakette und einer Urkunde ausgezeichnet. Ludwigshafen darf sich über diese Plakette freuen, da in der Stadt schon seit Jahren Fledermäusen im Wildpark und im Maudacher Bruch eine Heimat gegeben wird.
Weitere Informationen über den Wildpark stehen auf der Internetseite der Stadt Ludwigshafen unter www.ludwigshafen.de/wildpark.