Depressionen: Arbeitslose und Rentner häufig betroffen

Wer im Arbeitsleben steht, läuft deutlich seltener Gefahr, an Depressionen zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt die KKH-Allianz anhand einer Auswertung ihrer Versichertendaten. Demnach haben überproportional viele Arbeitslose, Rentner und Sozialhilfeempfänger ärztliche Hilfe aufgrund psychischer Erkrankungen aufgesucht: Obwohl diese Gruppe nur 27 Prozent der Versicherten darstellt, liegt ihr Anteil an psychischen Erkrankungen bei 53 Prozent. Umgekehrt sind Arbeitnehmer und Selbstständige deutlich unterproportional betroffen: Deren Anteil am Versichertenbestand beträgt 46 Prozent, an Depressionen und Co. haben sie jedoch nur einen Anteil von 35 Prozent.

„An diesen Zahlen lässt sich ablesen, dass das heutige Arbeitsleben die Menschen nicht generell psychisch über Gebühr belastet“, sagt Peter Benninger vom KKH-Allianz Serviceteam in Neustadt. „Es gilt die umgekehrte Vermutung: Krank macht eher die Tatsache, keine Arbeit zu haben.“ Eine Erklärung sei, dass sich Menschen ohne Arbeit weniger gebraucht fühlten und ihnen somit Wertschätzung fehlte.

Unbeschadet dessen muss nach Ansicht von Benninger auch die Tatsache ernst genommen werden, dass es immer mehr Fälle von Burn-out gibt, welche oft mit dem Berufsleben zusammenhängen. „Häufig ist dabei jedoch nicht klar, was sich hinter dem Burn-out verbirgt“, so Benninger. „Ist dies bereits eine Depression oder ein vorübergehender Erschöpfungszustand?“ Unter Burn-out leiden wiederum insbesondere Akademiker und Arbeitnehmer in höheren Positionen.