Kurpfalzkonzert-Reihe: „Aus Amerika“

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Die Kulturabteilung der Stadt Neustadt an der Weinstraße – in bewährter Zusammenarbeit mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und der VR Bank Südpfalz – eröffnet am 16. Oktober 2012 um 18 Uhr die aktuelle Saison der Kurpfalzkonzerte 2012/2013. Den ersten Konzertabend unter dem Titel „Aus Amerika“ gestaltet das Sinfonieorchester der Musikhochschule unter Mitwirkung von Studierenden der Abteilung „Jazz und Popularmusik“. Der Dirigent und Leiter des Abends ist Klaus Arp.

Zum Programm
Im Jahre 1892 wurde der tschechische Komponist Antonin Dvořak als Leiter des New Yorker Konservatoriums berufen, um den jungen nordamerikanischen Komponisten einen authentischen amerikanischen Musikstil zu vermitteln. Die Idee war gut, schöpfte doch Dvořak selbst aus dem reichhaltigen Angebot der böhmischen und mährischen Volksmusik und verarbeitete sie in seinen Werken. Was lag also naher, als auch in Amerika auf dem Lande im Umfeld der indianischen Gesänge, „Sklavengesänge“ (Worksongs) und der Country-Music nach originalem Material zu suchen. Bis dahin gab es schon einige Komponisten, die nach den Vorbildern der europäischen Meister geschrieben hatten.

Der erste amerikanische Komponist, der eigene Wege ging, ist Charles Ives. Er fand immer wieder großes Vergnügen an Jahrmarktsaufmärschen und dem Zusammenklang der voneinander unabhängigen Musikkapellen, was sich dann in seinen Kompositionen widerspiegelte. Das Sinfonieorchester der Musikhochschule Mannheim spielt sein Stück „Decoration Day“.
Der „Klassiker“ der authentischen nordamerikanischen Musik ist George Gershwin, der als Klavierbegleiter am Broadway und in verschiedenen Verlagen begann und „nebenbei“ viele Evergreens zur Weltmusik beisteuerte. Seine Oper „Porgy and Bess“, die „Rhapsodie in Blue“ und sein Orchesterwerk „An American in Paris“ gehören dabei zu den berühmtesten Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Letzteres Werk wird am Konzertabend zu hören sein.

Auch Leonard Bernstein zählt zu den angesehensten Musikern des 20. Jahrhunderts und machte vor allem als Dirigent Furore. Als klassischer Komponist wurde er in Deutschland lange nicht so ernst genommen, jedoch brach seine „West Side Story“, eine freie Adaption von „Romeo und Julia“, als Film und Musical in den 50-ger Jahren sämtliche Rekorde. Schon bald nach dem Theatererfolg arbeitete er die für ihn wichtigsten Melodien in seine „Sinfonischen Tänze“ ein – eine mitreisende Suite, bei der im Konzert das Sinfonieorchester durch Studierende der Abteilung „Jazz und Popularmusik“ verstärkt wird.

Das Erfolgsgeheimnis des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten John Adams liegt in der Synthese aus heutigen Klangwelten, „minimal music“ und Jazz. Dabei fasziniert diese perfekte Verknüpfung selbst Hörer, die sonst zeitgenössische Musik ablehnen. Der in diesem Konzert aufgeführte „Chairman Dance“ ist ein Ausschnitt aus seiner Oper „Nixon in China“, die weltberühmt geworden ist.

Der Dirigent
Klaus Michael Arp studierte nach dem Abitur in Hamburg-Bergedorf an der Hamburger Musikhochschule (Klavier, Dirigieren, Komposition) und leitete eine eigene Jazz-Combo und ein Ensemble für minimal-music.
1975-81 war er Assistent und Solopianist für Ballettaufführungen an der Hamburgischen Staatsoper. Dort dirigierte er auch seine ersten Musiktheateraufführungen (u.a. “West Side Story"). 1981-1987 war er 1. Kapellmeister am Stadttheater Koblenz und 1987-1995 Chefdirigent des Rundfunkorchesters des Südwestfunks (Kaiserslautern).

Seit 1993 ist er Professor für Orchesterleitung und Leiter des Hochschulorchesters der staatlichen Musikhochschule Mannheim. 1988 wurde seine Oper “Odysseus auf Ogygia, ein Auftragswerk zum 200. Jubiläum des Stadttheaters Koblenz, daselbst uraufgeführt.
Als Gastdirigent ist er international tätig, seit 1990 regelmäßiger Gast des Rundfunksinfonieorchesters des HRT, Zagreb und seit 1995 leitet er Opernaufführungen der Opera Company of Philadelphia, USA. Regelmäßig dirigiert und moderiert er Neujahrskonzerte in den USA und Kanada.
Als Komponist ist er in den vergangenen Jahren mit einigen Solokonzerten hervorgetreten, u.a. für Kontrabass ("Concerto nostalgico"), und im April 1999 für Horn, Streicher und Percussion ("A Man With A Horn"). Im Dezember 2000 dirigierte er die Uraufführung seines “Concertino für Violine und Orchester in Ekaterinburg mit Mikhail Zinman als Solisten. Im September 2002 wurde seine “Quintessenz für Oboe/Englischhorn, Klarinette/Bassklar., Violine, Viola und Kontrabass" in Moskau uraufgeführt.

Karten
Karten (5,00 €, ermäßigt 2,50 €) gibt es bei der Kulturabteilung, Friedrichstraße 1, Telefon 06321 855-404. Montag – Freitag 9:30 – 12:30 Uhr, Montag – Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr und Donnerstag 14 – 17 Uhr.
Am Veranstaltungstag an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. –
Online-Ticketing: www.ticket-regional.de