Heute (11.09.12) hat Oberbürgermeister Hans Georg Löffler im Rahmen einer Feierstunde die Fertigstellung der energetischen Sanierung der Eichendorffschule im Stadtteil Branchweiler verkündet.
Der 1964/65 errichtete Gebäudekomplex befand sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in einem unbefriedigenden energetischen Zustand. Durch eine Reihe von baulichen und technischen Maßnahmen wurde nunmehr ein hoher energetischer Standard erreicht, der sich zum einen in einem deutlich verminderten CO 2-Ausstoß niederschlägt. Zum anderen wird nach Umrüstung auf Beheizung mit Fernwärme und Anschluss an das Blockheizkraftwerk Speyerdorfer Straße der Stadtwerke Neustadt eine deutlich effizientere Energienutzung als bisher gewährleistet. Vor Beginn der energetischen Sanierung wurde die Schulheizung mit Erdgas mit einem Verbrauch von rund 2 Mio. kWh/a Erdgas betrieben. Dem stehen künftig rund 780.000 kWh/a Fernwärme entgegen, was eine Energieeinsparung von 1.220.000 kWh/a, das entspricht ca. 60 %, mit sich bringt. Eine Zahl, die nicht nur eine gewaltige Energieeinsparung und damit Ressourcenschonung darstellt, sondern auch eine deutliche Kostenreduzierung.
Zudem hat das Ganze auch einen positiven Nebeneffekt für das „Modellvorhaben Soziale Stadt“. Der im Zusammenhang mit der energetischen Sanierung notwenige Neuanstrich der Schule, der in Anlehnung an das Farbkonzept der WBG erfolgte, wertet das optische Erscheinungsbild des Stadtteils Branchweiler deutlich auf. Das akzentuierte Farbkonzept der Schule trägt wesentlich zur positiven Wahrnehmung des Stadtteils Branchweiler bei.
Baubeginn der in vier Bauabschnitte aufgeteilten eigentlichen Sanierungsmaßnahme war am 20.06.2011. Neben der Umrüstung auf Beheizung mit Fernwärme wurden ausgeführt:
• Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems (Außenwanddämmung) in der Stärke 16 cm an alle Gebäudeteile
• neue Eingangstüren (Aluminium) mit einem U-Wert unter 1,6 W/m²K,
• Einbau der beiden Bleiverglasungselemente von Haus I und II in neue wärmegedämmte Isoliergläser,
• neue Warmdachkonstruktion mit 24 cm starker Dämmung,
• gleichzeitig Entfernen der Asbestzement-Dachdeckung und Einbau neuer Aluminium Trapezblechdeckungen.
Dass es beim Entfernen von asbesthaltigen Bauelementen aufgrund unsachgemäßen und fehlerhaften Umgangs – sprich Schlamperei – seitens der damit beauftragten Firma, ein Subunternehmen, an verschiedenen Stellen im März d. J. zu erhöhten Asbestwerten gekommen war, ist ja hinreichend bekannt. Folge waren ein zweiwöchiger Baustopp und erhebliche Beeinträchtigungen des Schulbetriebs bis hin zur vorübergehenden Schließung der Schule und Auslagerung des Schulbetriebs. Nach umfangreichen Reinigungsarbeiten und mehrmaligen Messungen konnten nach knapp zwei Wochen die Gutachter vom TÜV und das Gesundheitsamt die Schule wieder für den Unterricht und zur Fortsetzung der Baumaßnahme freigeben.
• Zudem erfolgte der Austausch der gesamten Beleuchtungsanlagen mit energiesparenden T5-Röhren, dimmbar mit Präsenzmelder und Tageslichtsteuerung,
Ergänzende Maßnahmen waren:
• Der Bau eines behindertengerechten Zugangs zur Turnhalle durch eine Rollstuhlrampe und
• die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen der Häuser I und II durch die Stadtwerke Neustadt mit insgesamt 110,4 kWp (Kilowatt Peak). Die 2 x 230 Module produzieren ca. 104.000 KW/h/Jahr, was in etwa den Bedarf von 30 Haushalten deckt und jährlich ca. 52 Tonnen CO2 einspart.
Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten betragen maximal 2.633.000,00 Euro. Hierzu erhält die Stadt Neustadt an der Weinstraße aus dem Förderprogramm „Städtebauliche Erneuerung 2009“, (Programmteil: Investitionspakt) 1.843.100,00 Euro, das entspricht 70 %. Den Rest in Höhe von 789.900 Euro muss die Stadt als Schulträgerin aus Eigenmitteln beisteuern. Wie es sich derzeit jedoch abzeichnet, werden die Gesamtkosten vermutlich unter der veranschlagten Summe liegen.
OB Löffler dankte allen beteiligten Stellen; Firmen und Personen, von denen unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen viele Anstrengungen abverlangt wurden, darunter auch das Lehrerkollegium und die Schülerinnen und Schüler, die während der Bauphase allerhand Beeinträchtigungen und Un-annehmlichkeiten im laufenden Schulbetrieb in Kauf nehmen mussten.